Vor kurzem bat mich mein Freund Heimo Liendl, ein treuer Leser meiner Stadtbeschreibungen, etwas über Graz zu schreiben. Zunächst war ich verwirrt, denn ich hatte bereits über Graz geschrieben, und zwar im Jahr 2013 zu Beginn meiner Veröffentlichungstätigkeit im Web. Dann wurde mir jedoch klar, dass dieser Artikel auf Tschechisch verfasst worden war und dass mein Wissen über die Stadt, die unser neues Zuhause geworden ist, in den letzten zehn Jahren erheblich gewachsen ist. Wenn ich mich also ans Schreiben mache, bedeutet das, dass ich sicher nicht in der Lage sein werde, alle Ecken der Stadt mit den Geschichten, die damit verbunden sind, in einem einzigen Artikel zu beschreiben. Es muss also eine Serie sein. Und trotzdem werde ich vieles auslassen müssen. Aber ich kann versuchen, Graz so zu beschreiben, wie ich es meinen Verwandten und Freunden erzähle, wenn ich sie durch Graz führe.

Also, Graz ist eine sehr schöne Stadt. Es wird gesagt, dass es die schönste italienische Stadt außerhalb Italiens ist. Der Grund dafür ist, dass hauptsächlich italienische Architekten an ihrem Bau beteiligt waren. Es war Italien nahe und der italienische Norden gehörte genauso zum Interessensgebiet der Habsburger, die sich 1278 in der Steiermark niederließen und seitdem ihr Schicksal bestimmten. Es reicht aus, auf dem Hauptplatz zu stehen (unbedingt mit dem Rücken zum Rathaus), um zu verstehen, was mit diesem Satz gemeint ist. Oder aus dem Fenster von Heimos Praxis im dritten Stock runterblicken, von wo aus man einen großartigen Blick auf das Stadtzentrum hat.

Graz hat einen großen Vorteil. Es wirkt architektonisch sehr homogen, was daran liegt, dass es hauptsächlich in der Zeit der Renaissance und später des Klassizismus erbaut wurde. Diese beiden Stile greifen fast unmittelbar ineinander, dank der Bücher des Architekten Andrea Palladio aus Vicenza. Sie ergänzen sich perfekt. Ein wenig Gotik, Manierismus, eine Prise Barock und schließlich auch moderner Architektur wirken dann wie Gewürze in einem Gericht, die ihm einen spezifischen Geschmack verleihen, aber das ursprüngliche Konzept nicht stören. Die einzigen beiden Gebäude, die nicht in diesen Stil passen, sind die Oper und das Rathaus, die in einem neu-barocken Stil am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert gebaut wurden. Wirklich hässlich ist nur der Andreas-Hofer-Platz. Aber niemand ist eben perfekt und Graz gleicht diese Ausnahmen gut aus.

Graz ist eine relativ junge Stadt. In römischer Zeit, als die Steiermark Teil des Römischen Reiches wurde, war die Lage am Fuße der Berge uninteressant. Kaiser Vespasianus gründete daher seine Stadt am Fluss Sulm (damals Solva genannt) und so entstand die Stadt Flavia Solva im Süden der Steiermark in der Nähe der heutigen Grenze zu Slowenien. Im frühen Mittelalter wurde Judenburg die älteste Stadt der Steiermark. Erst als die ungarischen Truppen die Region nicht mehr bedrohten, entstand die Stadt am Schlossberg, die den Weg entlang der Mur nach Norden kontrollierte.

Wenn man in Graz nach Gotik sucht, muss man sich in den Bereich des ehemaligen Herzogsviertels beim Burgtor begeben. Die älteste Kirche steht jedoch außerhalb der Altstadt und heißt „Maria Himmelfahrt am Leech“ im Stadtteil Gleidorf. Das ursprüngliche romanische Gebäude, das der letzte Babenberger Herzog Friedrich II. dem Orden der Deutschen Ritter geschenkt hatte, wurde während der Kämpfe zwischen Ungarn und Böhmen um die Vorherrschaft in der Steiermark zerstört. Als die Habsburger die Macht im Lande übernahmen, wurde hier eine neue Kirche im frühen gotischen Stil errichtet, die im Jahr 1293 geweiht wurde. Der Orden der Deutschen Ritter schenkte diese Kirche im Jahr 1979 dem Bistum Graz-Seckau, das sie im Jahr 1985 zur Karl-Franzens-Universitätskirche machte. Dank dieser Tatsache wurde die Kirche in den 1990er Jahren gründlich renoviert.

Die Kirche Maria Himmelfahrt am Leech.

Der Dom ist wesentlich jünger. Der ursprüngliche romanische Bau, in dem die steirischen Stände im Dezember 1260 dem böhmischen König Přemysl Ottokar huldigten, wurde vom Herzog Friedrich V. im Jahr 1438 abgerissen und an dieser Stelle wurde eine neue Kirche im Stil der Spätgotik errichtet. Aus Friedrich V. wurde 1440 der römische König Friedrich IV. und zwölf Jahre später sogar Kaiser Friedrich III. Mit der Vorstellung, von seiner Heimatstadt Graz aus regieren zu können, begann er nicht nur den neuen Dom, sondern auch den Herzogspalast – also eigentlich den Königspalast – zu bauen. Übrigens war Friedrich der erste Habsburger mit der auffällig hervorstehenden Unterlippe, die er von seiner Mutter Cimburga von Masowien, der Frau seines Vaters Ernst des Eisernen, geerbt hatte – diese herabhängende Habsburger Lippe ist also eine polnische Importware. Wir werden Friedrich noch oft begegnen, schon allein deshalb, weil er für seine Zeit sehr lange lebte. Er starb erst im Jahr 1493 im Alter von 78 Jahren.

Er war nicht besonders aktiv, schlief gerne und wurde nicht umsonst “Erzschlafmütze” genannt. Er lebte also langsam, aber dafür umso länger. Aus irgendeinem Grund hinterließ er an den von ihm errichteten Gebäuden die Inschrift AEIOU. Ich habe unzählige Theorien gehört, was diese Abkürzung bedeuten sollte, Am häufigsten wird es als “Austria erit in orbe ultima” interpretiert, also “Österreich herrscht über den ganzen Erdkreis”. Ich bin dieser Interpretation sehr skeptisch gegenüber, weil Friedrich prophetische Fähigkeiten gehabt haben müsste und in die Zukunft hätte sehen müssen, denn erst durch die Hochzeit seines Sohnes Maximilian mit Maria von Burgund und dann seines Enkels Philipp dem Schönen mit der Erbin des spanischen Throns Johanna erweiterte sich die Habsburger Monarchie tatsächlich auf die ganze Welt. Friedrich verwendete jedoch seine Unterschrift schon viel früher – persönlich denke ich, dass es dem nicht besonders einfallsreichen Herrscher einfach nur gefiel, alle Vokale aus dem Alphabet herauszunehmen und sie alphabetisch zu ordnen. Sein AEIOU finden wir sowohl an der Wand des Palastes im ersten Hof der Burg als auch über dem Portal des Doms.

Dort, neben seinem kaiserlichen Adler, finden wir ein Wappen, das wir heutzutage auf den portugiesischen Euromünzen sehen können. Es gehört Friedrichs Frau Eleonore von Portugal.

Friedrich heiratete sie während seiner Reise nach Rom im Jahr 1452. Zu dieser Zeit war er bereits zweiunddreißig Jahre alt, aber immer noch männliche Jungfrau, was bei Herrschern ziemlich ungewöhnlich war. Aber Friedrich, wie ich bereits sagte, war nirgendwohin in Eile. Die Braut wurde ihm vor der Stadt  Siena vorgestellt und niemand Geringerer als Aeneas Silvius Piccolomini, der zukünftige Papst Pius II., brachte sie zu ihm. Zu dieser Zeit war er der Sekretär des Kaisers und bereitete seine Krönungsreise mit einem Perfektionismus vor. Es wird gesagt, dass er sich sehr unhöflich über den Wein Schilcher geäußert hat, als er eine Herberge für den Kaiser in der Gegend von Deutschlandsberg suchte. Er schrieb, dass die Menschen in dieser Region sehr rückständig seien und “einen widerlichen Essig trinken, den sie Schilcher nennen”. Möge ihm vergeben werden, die Päpste irren sich nur in den Glaubensfragen nicht. Danke Silvio wissen wir zumindest, dass Schilcher bereits im fünfzehnten Jahrhundert angebaut wurde. Bei Siena brachte er jedoch dem schüchternen Kaiser seine wunderschöne fünfzehnjährige Braut mit Rabenhaaren, die fast bis zum Boden reichten, und erschrak sofort, als der Kaiser bei dem Blick an seine Braut wie vom Tode gezeichnet erblasste und ohnmächtig umzufallen drohte.

Dennoch überlebte der Kaiser das Treffen und es wurde die Hochzeit und feierliche Kaiserkrönung beider Ehepartner in Rom gefeiert, aber das Problem war, dass die Ehe noch nicht vollzogen war. Der Kaiser entschuldigte sich damit, dass er keinen Thronerben auf italienischem Boden zeugen wollte, was die Italiener jedoch sehr verärgerte und sie den lieben Monarchen und seine frisch vermählte Frau zu Eleonoras Onkel Alfonso I. nach Neapel brachten, damit er ihm Leviten lesen konnte. Trotz aller Proteste wurden die Ehepartner ins Bett gelegt, in der ersten Nacht funktionierte es aber wieder nicht. Friedrich entschuldigte sich damit, dass das Bett verhext war. Das Bett wurde also ausgetauscht, mit geweihtem Wasser besprengt und danach gab es keine weiteren Ausreden mehr, und Friedrich zeugte mit Eleonore vier Kinder, von denen zwei – sein Thronfolger Maximilian und die schöne Tochter Kunigunde – in der Geschichte des Reiches und der Stadt Graz eine wichtige Rolle spielen sollten. Es wird gesagt, dass als Eleonore ihren erstgeborenen Sohn Maximilian auf den Armen hielt, sie zu ihm sagte: “Lieber Sohn, wenn du wie dein Vater sein wirst, werde ich mir nie verzeihen, was ich wegen dir ertragen musste.”

Der Sohn wurde allerdings ganz anders als sein Vater, er wurde zum “letzten Ritter” auf dem Kaiserthron, gewann Schlachten und führte Kriege, die er nicht gewinnen konnte, weil ihm jedes Mal das Geld ausging. Er änderte die Militärtaktik für die nächsten hundert Jahre, verschwendete Geld gedankenlos, machte Schulden, erweiterte das Reich und vermählte seine Kinder und Enkelkinder mit großem Erfolg.

Eleonore erlebte Erfolge ihres Sohnes nicht. Das Leben mit ihrem mürrischen Ehemann im kalten Wiener Neustadt, das zur Hauptstadt des Reiches wurde, nachdem die Wiener sich über den humorlosen Herrscher lustig gemacht hatten, tat ihr nicht gut und sie starb jung im Alter von 31 Jahren.

Aus dem Palais Friedrichs in Graz ist nicht viel übriggeblieben. Der Teil, der zum Dom hin ausgerichtet war, musste sogar im neunzehnten Jahrhundert abgerissen werden. Zusammen mit ihm wurde auch der Übergang zum Dom abgerissen, den Friedrich bauen ließ, um bei einem Besuch der Kirche nicht mit einfachem Volk in Berührung zu kommen. Der Ort, an dem die Brücke mit dem Dom verbunden war, kann man immer noch an der Kirche merken. Es befindet sich in der Nähe der Kapelle der Heiligen Barbara und der darüber liegenden Friedrichskapelle, von der angenommen wird, dass der Kaiser von hier die Messe beiwohnte. Dort befindet sich das gotische Gemälde der Kreuzigung von Conrad Laib.

Heute ist die Landesregierung in der Burg untergebracht. Die interessanteste architektonische Komponente ist die Doppelwendeltreppe, die Friedrichs Sohn Maximilian zum Palast hinzufügte. Eine ähnliche doppelte gotische Treppe befindet sich nur noch an einem Ort in Europa, und zwar in der Elisabeth-Kathedrale in Košice (Kaschau)- dort wird sie “Königliche Treppe” genannt und erinnert an die Herrschaft von König Matthias Corvinus, eines Zeitgenossen Friedrichs III. aber im Gegensatz zu Graz ist sie nicht öffentlich zugänglich.

Den Burggarten kann man durch einen Eingang betreten, der noch vor dem Burgtor liegt. Es ist schön dort, man kann bis zur Burgmauer gehen, von wo aus man einen herrlichen Blick auf den Grazer Stadtpark hat – dazu später mehr. Besonders von der Bank neben dem Freiheitsdenkmal aus dem Jahr 1960. Der Adler als ein Symbol der Freiheit wurde von dem Bildhauer Wolfgang Skala errichtet und erinnert an den Abzug der letzten russischen Truppen aus der Steiermark am 14.September 1955. In den Gärten gibt es auch eine schöne Orangerie, einfach ein Ort zum Entspannen.

Freiheitsdenkmal

Der Dom hat eine besondere Form. Sein Grundriss ist zu breit, und es blieb kein Platz für ausreichende Länge. Es fehlt auch ein Querschiff.

Die seitlichen barocken Kapellen sind eindeutig jünger als die Kirche, nicht aber die Fresken von Christophorus auf beiden Seiten der Kirche. Im Mittelalter herrschte der Glaube, dass an dem Tag, an dem ein Mensch Christophorus sah, er nicht sterben konnte. Da man von beiden Seiten in die Kirche gelangen konnte, gibt es auch auf beiden Seiten ein Fresko von Christophorus. Damit genügte den Gläubigen nur ein Blick in die Kirche.

Die prachtvollen Reliquiare auf beiden Seiten der Apsis haben eine eigene Geschichte. Heute befinden sich in diesen Truhen die Überreste von Heiligen, die Papst Paul V. im Jahr 1617 dem Erzherzog Ferdinand als Belohnung für die Rekatholisierung der Steiermark geschickt hat. Aber diese Truhen haben eine interessante Geschichte. Bereits im Jahr 1382 schloss sich die Stadt Triest freiwillig dem Habsburgerreich an. Dies geschah sicherlich, weil sie Schutz vor den expandierenden konkurrierenden Venezianern erhoffte. Aber zwischen der Habsburger Windischen Mark (dem heutigen Slowenien) und Triest gab es keine Landbrücke, zwischen diesen Ländern lag die Grafschaft Görz. Zu Zeiten des Kaisers Friedrich herrschte hier Graf Leonhard, ein verschwenderischer und genussfreudiger Mensch, der sich in Schulden stürzte. Die Habsburger schlossen mit den Grafen von Görz einen Vertrag (bereits im Jahr 1397), wonach wenn einer dieser Familien ausstirbt, die andere seine Besitzungen erben wird. Aber es drohte, dass Leonhard seine Länder verkaufen würde. Friedrich suchte nach einer Lösung.

In Mantua herrschte zu dieser Zeit die Familie Gonzaga. Sie wurde dank Pferdezucht eine der reichsten Familien Europas. Mantuanische Pferde wurden als die besten geschätzt, sie zu besitzen war eine prestigeträchtige Angelegenheit, etwas Ähnliches wie heute ein Ferrari in der Garage zu haben. Der Markgraf von Mantua, Ludovico, hatte eine Tochter namens Paola. Sie war klug und gebildet, außerdem ein herzensguter Mensch. Leider ähnelte sie ihrer Mutter Barbara von Brandenburg, die keine Schönheit war. Paola litt zusätzlich an Knochentuberkulose und sie hatte daher einen Buckel. Sie galt als unvermählbar, aber ihre Mutter wollte das nicht so lassen. Um einen Bräutigam anzulocken, veröffentlichte sie die Höhe von Paolas Mitgift. Und Friedrich III. roch die Lunte. Er vermittelte die Hochzeit des Grafen von Görz mit Paola, damit der Graf seine Schulden bezahlen konnte. Der Kaiser vermutete richtig, dass der Graf mit solch einer Braut keine Kinder zeugen würde und sein Geschlecht aussterben würde. So geschah es. Die arme Paola starb im Jahr 1496 im Alter von 33 Jahren, ihr Ehemann vier Jahre später. Er konnte keine Kinder zeugen, aber er schaffte es, all das Geld zu verschleudern, das er durch die Ehe mit Paola erhalten hatte. Er verkaufte sogar beide Truhen, in denen die Mitgift von Mantua nach Görz transportiert wurde. Es ist ein wunderschönes italienisches Werk mit Elfenbeinreliefs, ein wahres Meisterwerk der italienischen Renaissancekunst. Leonhard verkaufte die Truhen an die Mönche in Millstatt in Kärnten. Und als Erzherzog Ferdinand die Jesuiten nach Graz brachte, musste er ihnen auch einige Ländereien geben, von denen sie leben konnten. Die Wahl fiel auf Millstatt. Und als Ferdinand dann nach einem angemessenen Behälter für die heiligen Reliquien aus Rom suchte, boten die Jesuiten diese Truhen an. Ob sie wussten, dass einst Brokate, Wäsche, Schmuck und Geld in ihnen transportiert wurden, ist schwer zu sagen. Aber auf diesem Weg fanden die Reliquiare ihren Weg in den Grazer Dom.

Übrigens, wenn Sie nach Mantua fahren und die Camera degli Sporgersi besuchen, wieder einmal “piú bella camera del Mondo”, (in Italien gibt es eine Menge der schönsten Räume der Welt) schauen Sie sich das Fresko an, auf dem die Familie des Markgrafen Ludovico von einem der größten Renaissance-Künstler, Andrea Mantegna, dargestellt wird. Dort ist auch das Mauerblümchen der Familie, Paola, dargestellt, die ihrer Mutter einen Apfel reicht. Sie wusste zu dieser Zeit noch nicht, welch trauriges Schicksal auf sie wartet.

Das wichtigste Ereignis im Grazer Dom war die Hochzeit des Erzherzogs Ferdinand am 23. April 1600 mit der bayerischen Prinzessin Maria Anna. Als Hochzeitpriester musste Kardinal Franz von Dietrichstein aus dem entfernten Olmütz antanzen. Ferdinands Mutter Maria fand keinen steirischen und im Grunde genommen keinen österreichischen Priester, der aus ihrer Sicht katholisch genug war, um ihren Sohn zu vermählen. Alle rochen ihr nach protestantischer Ketzerei. Nur Dietrichstein, geboren in katholischem Spanien und studiert in Rom, erhielt ihr Vertrauen. Es funktionierte. Obwohl die Braut so hässlich war, dass sogar Ferdinands Jesuiten-Beichtväter sich Sorgen machten, dass “das Aussehen der Braut sich negativ auf die Zeugung von Nachwuchs auswirken könnte”, liebte Ferdinand seine unansehnliche „Annele“ und zeugte mit ihr einige Kinder.

An der Wand des Doms sollte man sich das “Landplagenbild” ansehen. Es wurde auf Initiative der Grazer Bürger im Jahr 1480 geschaffen, als plötzlich die schwarze Pest ausbrach, Heuschrecken die Ernte fraßen und die Türken zum ersten Mal vor der Stadt auftauchten. Um die Stadt vor solchen Katastrophen in der Zukunft zu schützen, stifteten die Bürger dieses Gemälde an der Wand des Doms. Es lohnt sich, es anzuschauen, vor allem weil es das einzige Bild der Stadt Graz vor ihrem Renaissance-Umbau darstellt, also noch mit mittelalterlicher gotischer Befestigung.

Damit verlassen wir das gotische Graz, (also nicht ganz, es gibt natürlich noch die Stadtpfarkirche, die Franziskanerkirche, der Hof des Hauses des Deutschritterordens und zwei Fenster in der Fassade des Hauses in der Sporgasse 12, aber darüber später. Jedenfalls im nächsten Artikel werden wir uns mit der jüngeren Geschichte der Stadt beschäftigen.

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