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Zips – eine geschichtereiche slowakische Region


Wenn sie an einem Ort leben, nehmen Sie Ihre Umgebung irgendwie als selbstverständlich wahr, ohne sich mit Details zu beschäftigen. Wenn Sie die Zips als ein Tourist besuchen, zieht die Hohe Tatra Ihre volle Aufmerksamkeit auf sich. Vielleicht kann Sie das Gebiet „Slowakisches Paradies“ mit seinen schönen Wanderungen auch ansprechen, üblicher ist hier allerdings das wandern im Hochgebirge. Was fast Schade ist – die Zips hat nämlich eine sehr reiche und bewegte Geschichte, die in der Region viele Denkmäler hinterlassen hat. Was man also tun kann, wenn das Wetter schlecht ist und man in die Tatra nur mit Regenschutz aufbrechen kann?

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Ich versuche, euch durch die Zips und ihre Schönheiten zu begleiten.
Die Geschichte der Region unter der Hohen Tatra wurde entschieden von dem Mongoleneinfall im Jahr 1240 beeinflusst. Die Folge war nämlich beinahe eine Ausrottung der slawischen Bevölkerung, nur ein kleiner Teil konnte sich auf dem „Kamen zachrany“ also „Stein der Rettung“ im Slowakischem Paradies retten, wo die Mongolen mit ihren Pferden nicht hingekommen sind. Der ungarische König Bela IV. von den ungarischen Historiker „Der Erneuer“ genannt, hat sich entschlossen, das Problem nach dem Abzug des asiatischen Wandervolkes durch eine Einladung deutscher Siedler zu lösen. Er hatte in Niedersachsen Erfolg. Die Sachsen kamen und gründeten in der Region unter Tatra insgesamt 24 Städte. Hauptstadt dieser Zipser „Zupa“ wurde dank ihrer Lage die Stadt Levoca (Leutschau).
Im Jahr 1410 passierten Dinge, die für Zips von entscheidender Bedeutung waren, obwohl sie sich weit entfernt von der Region abgespielt haben. Im Norden brach ein Krieg zwischen Polen und dem Deutschen Ritterorden aus und im Süden verkaufte der König von Neapel Ladislav dalmatische Städte an Venedig. Ladislav war ein ungarischer Gegenkönig gegen Sigismund von Luxemburg und wenn er seine Ländereien, die ihm einmal Treue geschworen hatten, nicht mehr halten konnte, verkaufte er sie einfach. Und Venedig, strebend nach Vorherrschaft in Adria, hatte natürlich eminentes Interesse.
Der ungarische König Sigismund befand sich in einer unangenehmen Situation. Erstens hat er sich gerade (nicht rechtemäßig) gegen seinen Cousin Jodok (Jost) zum deutschen König wählen lassen und deshalb musste er den Deutschen Orden unterstützen, zweitens verlor er wirtschaftlich extrem wichtige Häfen an der Adria. Wohin also zuerst? Zu seinem Glück verloren die Deutschen Ritter ihren Krieg in der Schlacht bei Tannenberg bereits am 15. Juli 1410, also früher als Sigismund zu ihrer Unterstützung überhaupt irgendetwas unternehmen konnte. Die Folge der Kriegserklärung war nur die Verwüstung Nordslowakei durch das polnische Heer. Sigismund entschloss sich, mit seinem Schwager, dem polnischen König Wladislav Jagello Frieden zu schließen. (Einmal waren sie beide mit ungarischen Prinzessinnen verheiratet, Sigismund mit Maria, Wladislaw mit Hedwig.) Die Könige trafen sich in Stara Lubovna wo ein Waffenstillstand vereinbart wurde. Wladislaw bekam von dem Ritterorden in Rahmen der Kontributionen 100 000 Schock Groschen. Sigismund hat das Geld dringend gebraucht (das war bei ihm ein Dauerzustand, er war in den finanziellen Dingen seinem Großvater Johann von Luxemburg sehr ähnlich) Er bereitete sich nämlich für den Krieg gegen Venedig vor, um verlorene dalmatische Häfen zurückzuerobern. Der König Wladislaw versprach ihm 37 000 Schock Groschen (8 Tonnen Silbermünzen!), wollte aber für das Geld Haftungen. Weil sie gerade in Stara Lubovna saßen, vereinbarten sie, dass ihm Sigismund Städte und Dörfer in der Region Zips verpachten würde. Zum Schluss waren das 16 Städte und 16 Dörfer. (Im Detail waren es Lubica, Matejovce, Deutchendorf, Spiska Sobota–(Zipser Samstag), Straze, Velka, Ruskinovce, Spisska Bela, Spiska Nova Ves – Zipserneudorf, Spiske Podhradie, Spiske Vlachy, Tvarozna,Vrbov, Stara Lubovna, Hniezdne und Podolinec) Die Städte und Dörfer sollten an Ungarn nach Rückzahlung des Geldes zurückgegeben werden. Sigismund hat aber den Krieg gegen Venedig verloren (oder nicht gewonnen, wie ungarische und tschechische Historiker schreiben, jedenfalls war er nicht im Stande das Geld zurückzuzahlen.)

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So entstand eine kuriose Situation. Mitte im ungarischen Königsreich gab es eine dem polnischen König untergebene Enklave, mit deutschen Bevölkerung, umkreist mit slawischem Hinterland. In den übrigen Zipser Städten wie Levoca( Letschau) oder Kezmarok (Kesmarkt) blieb weiterhin ungarische Verwaltung und in der Zips siedelte sich auch eine große jüdische Gemeinschaft ein. Dieser Zustand dauerte bis 1772, wann Maria Theresia im Rahmen der ersten Teilung Polen, auf der sie ursprünglich keine Interesse hatte, die Städte, die jedem ungarischen König Dorn in Auge waren, in das ungarische Königsreich wieder eingegliedert hatte.

So entstand in dieser Region eine einzigartige Mischung der Völker, deren Spuren bis heute in der Region spürbar sind. In der Zeit des Slowakischen Staates (1939 – 1945) wurde zwar die jüdische Gemeinschaft ausgerottet und die Deutschen wurde im Jahre 1946 vertrieben (in ihre Häuser wurden dann Roma einquartiert) , die multikulturellen Wurzel sind aber immer noch spürbar da.
Beginnen wir unseren Ausflug in dem bekanntesten Stadt in der Zips– Levoca( Leutschau). Seit dem Jahr 1271 war sie die Hauptstadt der Zipser Region – obwohl sie um diese Stellung jahrhundertelang mit Kezmarok (Kesmarkt) ringen musste. Levoca ist wirklich eines Besuches wert. Prächtige Bauten in Still der Renaissanceschmücken den ganzen Hauptplatz – im 16. Jahrhundert erlebte die Stadt nämlich den größten wirtschaftlichen Aufschwung. Die Blütezeit wurde durch Bau der Eisenbahn beendet, die 11 Kilometer südlicher durch Zipserneudorf (Spiska Nova Ves) geführt wurde. Letschau hat sogar zwei Kirchen im Rang einer „Basilika Minor“. Für die, die nicht wissen, was dieser Titel bedeutet, erinnere ich, dass den Titel Basilika maior, also „ die Große“ nur die vier wichtigsten Pilgerkirchen in Rom und zwei in Assisi tragen dürfen. Gleich unter ihnen stehen dann Basilikas minor, also die Kirchen des zweithöchsten Ranges. Dass sich gleich zwei in einer Stadt befinden, ist eine Ausnahme und Ehre. In Levoca ist es erstens die Kirche auf dem Marienberg – einem Pilgerberg über Levoca, der eine wunderschöne Aussicht über die ganze Landschaft bietet.

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Man erreicht diese entweder zu Fuß auf dem Pilgerweg oder auch bequem mit dem Auto. Im Jahre 1949 wollten die regierenden Kommunisten die Pilgerfahrt auf den Marienberg verbieten und verhafteten den örtlichen Priester. Das hatte massive Proteste in der Bevölkerung zur Folge die als der Aufstand von Levoca in die Geschichtsbücher kam. Der Aufstand wurde niedergeschlagen und viele Menschen wurden zu bis zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. In dem Vorraum der Kirche auf dem Hauptplatz befindet sich eine Gedenktafel zur Erinnerung an diese Gegner des kommunistischen Regimes. Die Pilgerfahrten finden auch heute statt, im Jahr 1995 hielt Papst Johannes Paul II. hier eine Messe ab.
Die zweite Basilika Minor ist die Kirche in der Stadtmitte, berühmt durch Schnitzereien von Meister Paul von Leutschau, der hier in den Jahren 1508 – 1510 seinen legendären Altar hergestellt hat. Auch wenn er als ein Juwel der Spätgotik gilt, ich kann mich nicht davon abhalten ihn als Renaissancealtar zu bezeichnen. Die Darstellung des letzten Abendmals, wo sich die Apostel unter sich unterhalten und nur Petrus und Judas Jesus zuhören wobei einer der Apostel sogar schläft, ist ein lebendiges Bild, das mit dem religiösen Leben der Gotik nicht viel gemeinsam hat. Auch der Gesichtsausdruck des heiligen Jakob auf dem Altar hat nicht die Starre der Figuren auf den gotischen Altären. Nicht umsonst ist das Werk des Meisters Paul das Hauptziel der Touristen, die sich entscheiden Levoca zu besuchen.
Levoca kann sich aber auch mit weiteren historischen Persönlichkeiten oder Geschehnissen rühmen. Im Jahre 1844 kamen hierher Studenten aus Bratislava, die das evangelische Lyzeum in damaligem Preßburg aus Protest gegen Ausschluss des slowakischen Nationalhelden (und Gründer der modernen slowakischen Sprache) Ludovit Stur aus dem pädagogischem Corpus verlassen haben. Das ist der Beweis für ein sehr hohes Ausbildungsniveau in der damaligen Zeit in Levoca. (Übrigens in dem preßburger Lyzeum stimmten die deutschen Professoren gegen den Ausschluss von Stur, seine slowakischen Kollegen stimmten aber gemeinsam mit den Ungarn dafür). An dieses Ereigniserinnert eine Gedenktafel auf dem Haus des damaligen Lyzeums im rechten unteren Ecke des Hauptplatzes. Ein paar Schritte weiter befindet sich ein imposantes Gebäude des neuen Gymnasiums im Jugendstill.
Ein berühmter Mann, der in Levoca geboren wurde, wurde bereits beinahe vergessen. Johann Thurzo kam am 30. April 1437 in Levoca zur Welt (sechs Jahre nachdem die Stadt von Hussiten niedergebrannt worden ist) Er interessierte sich sehr intensiv für Bergbau, der sich in Ungarn aufgrund von Überflutungen der Bergwerke in einer schweren Krise befand. Er erfand eine Methode der Entwässerung der Stollen. Einer der reichsten Männer der damaligen Zeit- Jakob Fugger aus Augsburg – wurde auf sein Geschick aufmerksam. Er hatte die slowakischen Silbermienen bereits seit längerer Zeit im Auge (bis zur Entdeckung Amerikas war die Slowakei der Hauptproduzent europäischen Goldes). Weil infolge der ungarischen Gesätze kein Ausländer Bergwerke besitzen durfte, nutzte Fugger Thurzo als Strohmann. Im Jahre 1495 schlossen sie einen Vertrag, in dem Fugger in den ungarischen Bergbau investierte und dafür den Hauptteil des Gewinnes kassierte. Thurzos Anteil war aber auch nicht gerade klein. So wurde er einer der reichsten Menschen in Ungarn. Sein Sohn Johann wurde zum Erzbischof in Breslau, der zweite Sohn Georg, verheiratet mit Anna, der Nichte von Fugger, wurde Bürgermeister von Krakau und der dritte Sohn Stanislav wurde Bischof von Olomouc. Sein Urneffe Georg III. wurde am Anfang des 17.Jahrhunderts sogar zum Palatin, also dem Vertreter des Königs in Ungarn.
Wenn sie nach Levoca kommen, empfehle ich das wunderschöne Hotel Arkada in einem alten Bürgerpalast auf dem Hauptplatz zu besuchen. Gutes Essen gibt es im Restaurant „Zu den drei Aposteln“. Die habe ich als Petrus, Johannes und natürlich Jakob den Älteren, den Patron von Levoca, identifiziert. Durch Levoca führt demzufolge auch der Jakobsweg nach Santiago de Compostella.

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Nicht weit von Levoca in Richtung Osten steht die Zipser Burg, eine riesige Wehranlage, eines Besuches auf jeden Fall wert und unter ihr befindet sich Spiska Kapitula. Dieses Städtchen, immer noch in den mittelalterlichen Mauern eingeschlossen, ist der Sitz des Bischofs von Zips. Die Kirche des heiligen Martins ist eine gotische Kathedrale, gebaut auf den Fundamenten einer von Mongolen vernichteten romanischen Basilika. In ihr befindet sich die Grabstätte der Familie Zapolya, die jahrhundertelang die Geschichte von Ungarn mitgestaltet haben. Johann Zapolya soll seinen König Ludwig Jagello im Jahr 1526 bei Mohacz in Stich gelassen haben um selbst zum ungarischen König zu werden. Er wurde wirklich in Stuhlweißenburg am 11.11.1526 (also am Tag des heiligen Martins zu dem die Familie Zapolya ein sehr enges Verhältnis pflegte) gekrönt. Nach langen Kämpfen mit Ferdinand I. von Habsburg musste sich Zapolya letztendlich nach Siebenbürgen zurückziehen, hier war er ein Herzog unter türkischem Schutz. Er selbst ist in der Krypta in Spiska Kapitula nicht begraben. In der Kirche befindet sich Büste des umstrittenen Bischofs Jan Vojtassak. Er war der Bischof der Zipser Provinz in Jahren 1921 – 1950. In der selbständigen faschistischen Slowakei war er Mitglied des Staatsrates, also der oberen Kammer des slowakischen Parlaments. Im Jahr 1944 gelang zwei Häftlingen aus dem Vernichtungslager in Auschwitz die Flucht. Sie flohen nach Spiska Kapitula zum Bischof Vojtassak. Er gewährte ihnen den Schutz und reiste nach Bratislava um den Präsidenten Tiso (auch ein Priester) zu überzeigen, dass Judentransporte aus der Slowakei sofort eingestellt werden müssten. Er hatte mit dieser Intervention aber keinen Erfolg. Nach dem Krieg war er ein entschiedener Widersacher des neuen kommunistischen Regimes. Im Jahr 1950 wurde er verhaftet und in einem inszenierten Prozess mit drei slowakischen Bischöfen wegen Hochverrats zur lebenslangen Haft verurteilt. Er starb im Jahr 1963 im Alter von 84 Jahren. Johannes Paul II. wollte Jan Vojtassak selig sprechen lassen, dieser Prozess wurde aber im Jahre 2003 wegen Protesten aus jüdischer Gemeinde eingestellt.
Interessant obwohl ein bisschen skurril ist die heilige Reliquie, die in der Kirche aufbewahrt wird, nämlich ein Tropfen Blut von Johann Paul II. Ich nehme an, dass die Kirche zu diesem Blut in Rahmen des Besuches des Heiligen Vaters in der Slowakei im Jahre 1995 kam (welche gesundheitliche Untersuchung wurde bei ihm gemacht?) und dann gewartet, bis Johann Paul II. heilig gesprochen wir, was zu erwarten war.
Die zweite wichtige Stadt in Zips, die unter der ungarischen Verwaltung blieb, war Kezmarok (Kesmarkt). Bei der Anreise in die Stadt können Sie die riesige Kirche nicht übersehen. Es handelt sich um die „Neue evangelische Kirche“. Es ist möglich, sie gemeinsam mit berühmtem Lyzeum mit der größten historischen Bibliothek in Mitteleuropa mit 150 000 Bänden und der alten Artikulärkirche zu besuchen. Die Artikulärkirche wurde aus Holz ohne Verwendung auch nur eines einzigen Nagels gebaut (so hat es Artikel 25 in der Zeit der religiösen Unfreiheit befohlen, und daher kommt der Name der Kirche).

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Die Kirche wurde im Jahr 1687 gebaut und im Jahre 1717 umgebaut. In dieses unauffällige Gebäude passen 1500 Gläubige hinein. Gleich in der Nähe wurde Ende 19.Jahrhundert die neue evangelische Kirsche in eklektischem Still gebaut, also mit Artefakten aus Orient (jüdisch, moslemisch), das Gebäude in diesem Still musste streng symmetrisch gebaut werden, deshalb diese Kirche zum Beispiel zwei Kanzeln hat. Diese Symmetrie wurde aufgelöst, als hier am 30. Oktober 1906 ein berühmter Landsmann von Kezmarok begraben wurde. Imrich Thököly war der Anführer eines Aufstandes gegen die habsburgische Herrschaft, er starb im Jahr 1705 im türkischen Asyl in der Stadt Izmid. Im Jahr 1906 kaufte die ungarische Regierung von der Türkei die Leichname der ungarischen Nationalhelden Franz Rakoczy und Imrich Thököly und ließ sie nach Ungarn überführen. Rakoczy wurde am 29. Okober 1906 in der Kirche der Heiligen Elisabeth in Kassau (Kosice) begraben (er stammte aus der Ostslowakei) und Thököly einen Tag später in Kezmarok. Sein Grab wurde zu einem Pilgerort für die Ungarn, sein Sarkophag ist mit ungarischen Trikoloren, Kränzen und Fahnen bedeckt. Im Grab befinden sich ein Sarkophag mit seinen Überresten, aber auch der Grabstein aus Izmid und die Standarte seines Heeres.

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Das Lyzeum von Kezmarok wurde dadurch berühmt, dass hier der slowakische Nationaldichter Pavol Orsagh Hviezdoslav in den Jahren 1865 – 1879 studiert hat. Hier hat er seine dichterische Karriere begonnen. In der Quinta begann er auf Ungarisch zu dichten, wobei sein großes Vorbild der ungarische Nationaldichter Sandor Petöfi war. Danach wechselte er ins Deutsch, da diese Sprache im Lyzeum die Hauptunterrichtsprache war (deshalb wurde er damals „der junge Goethe“ genannt). Aber bereits im Jahr 1868, also noch während seines Studiums in Kezmarok publizierte er das erste Gedichtebuch auf Slowakisch.
Hviezdoslav begegnen Sie in Kezmarok überall – er verdiente sich nämlich sein Geld für das Studium durch Unterricht nicht übermäßig talentierter Kinder der örtlichen Unternehmerfamilien. Hviezdoslav ist ein Hotel auf dem Hauptplatz gewidmet, ein wirklich prächtiges Hotel mit sehr guten Küche und einer schönen und perfekt deutsch sprechenden Bedienung. Deutsch in nämlich in der Hotelschule in Kerzmarok die zweite Wahlsprache und sogar ein Maturagegenstand.
Ein bisschen außerhalb des Hauptplatzes steht die katholische Kirche – Basilika des heiligen Kreuzes, ebenso im Jahre 1998 von Papst Johannes Paul II. in den Rang der Basilika minor erhoben. Die ursprüngliche Kirche wurde durch Einfall der Hussiten und ein Erdbeben im Jahr 1433 vernichtet, deshalb hat man mit dem Bau einer neuen gotischen Kathedrale – der Bau dauerte bis zum Jahr 1498. Die Statue von Jesus auf dem Hauptaltar ist ein Werk von Meister Paul von Levoca. In der Kirche befinden sich mehrere prächtige gotische Flügelaltäre, die Kirche ist sicher besuchswert, allerdings nur bis 14 Uhr offen.
Die größte Stadt in der Region ist Poprad. Die Stadt wurde nach dem Fluss benannt, der durch die Ortschaft fließt. (Der einzige Fluß in der Slowakei, der nach Norden in den Ostsee fließt) Sie entstand durch Zusammenschluss von 5 ehemaliger Zipser Städte – Deutschendorf (heutiges Stadtzentrum) Velka, Spisska Sobota, Stráže und Matejovce. Deshalb sind auf den öffentlichen Bussen Wappen aller fünf Städte dargestellt, das Wappen der Stadt Poprad mit zwei Pfeilen vor der Silhouette der Hoher Tatra ist nämlich neu – nach langwierigen Streitereien wurde diese Fassung Ende neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts abgesegnet.
Der Hauptplatz von Poprad mit zwei Kirchen (katholisch und evangelisch) ist schön, noch schöner ist aber der Ortsteil Spiska Sobota mit typischer Zipser Architektur. Typisch für katholische Kirchen in der Region ist frei neben der Kirche stehender Glockenturm – so ist das in Kezmarok, Poprad, Spiska Sobota aber auch in anderen Städtchen und Dörfern. Der Wappen von Spisska Sobota ist heraldisch sehr wertvoll, es ist nämlich die einzige Darstellung des heiligen Georgs – des Patrons von Spisska Sobota – in der er ohne Pferd gegen den Drachen kämpft. Wenn Sie Spisska Sobota besuchen, empfehle ich das Restaurant Fortuna. Gehobene Küche, etwas teurer als in der Slowakei üblich aber noch immer erschwinglich und mit perfekter Bedienung.
Auf dem Hauptplatz von Popradsteht die kleine Brauerei „Tatras“. Sehr gute Bedienung, gutes Essen und jeder Raum mit anderem Dekor – im ersten Raum –Pivobanka – sind das Münzen und Banknoten aus der ungarischen Zeit bis zu Euro, der in der Slowakei 2009 eingeführt wurde. Auf den Wänden gibt es viele Zitate bezüglich Geld von berühmten Persönlichkeiten, eines von Oscar Wilde erlaube ich mir zu zitieren: „Die Jungen glauben, das Geld ist das wichtigste in der Welt. Wenn sie älter werden, wissen sie das.“ Im Raum „Likerka“ sind Plastiken mit allen berühmten Likören und Schnäpsen slowakischer Herkunft, ein anderer Raum ist mit Kopien von Gemälden berühmter Maler wie Rembrandt oder Van Gogh geschmückt. Einfach ein Erlebnis, inklusive schöner und lieber Mädchen als Bedienung.
Wenn Sie noch weiter nach Norden fahren möchten, ist hier Zamagurie mit dem Stift „Červený kláštor“ eine Reise wert. Auf dem Fluss Dunajec kann man eine Fahrt auf Flößen genießen. Liebhaber der Bergtouristik können hier die „Tri korony“ also Drei Kronen auf der polnischen Seite des Flusses besteigen. Interessant ist auch die Burg in Stara Lubovna, ehemaliges Verwaltungszentrum der „polnischen Zips“. Die Burg hat einen Bezug zu der spanischen Königsfamilie Bourbon. Die Herren der ungarischen adeligen Familie Zamoysky, der große Ländereien in dieser Region gehörten, haben sogar zweimal eine Prinzessin aus der spanischen Königsfamilie geheiratet. Die Gräfin Isabela Alfonsa (1904 – 1984) liebte dann Stara Lubovna über alles. Zu Erinnerung an sie gibt es unter der Burg ein Restaurant „Zur Gräfin Isabella“.
Nicht weit von hier ist die Bergruine Plavec, wo sich Peter Aksamit von Kosovo, der Hauptmann der slowakischen Hussiten (genannt Bratrici) niedergelassen hat, auch in dem nahem Ort Haligovce gab es einen Militärlager der Bratrici und es gibt hier eine Höhle Aksamitka als Erinnerung an das Wirken der Hussitennachfolger in dieser Region. Unmittelbar vor Stara Lubovna gibt es das Städtchen Hniezdne mit der größten Destillerie in der Slowakei mit einem poetischen auch wenn auch kitschigen Namen – Nestwille (Hniezdo bedeutet auf Slowakisch ein Nest). Eine Führung durch die Destillerie mit anschließender Verkostung ist wirklich ein Erlebnis. Mein Besuch hier war unvergesslich, zu unserer Gruppe ist nämlich auch ein Betriebsausflug aus dem Laufhaus in Stara Lubovna dazugestoßen.
Erholung einer anderen Art sucht, bietet ein 18-Loch Golfplatz in Velka Lomnica, in Poprad dann die Therme AquaCity. Die Preise von 34 Euro für den ganzen Tag und 29 Euro für 3 Stunden sind aber alles andere als ein Schnäppchen. Es ist günstiger die Therme in naheliegendem Vrbov zu besuchen, hier kostet die Ganztageskarte 12 und die 2,5 Stundenkarte 8 Euro.
Sollten Sie jetzt Lust auf einen Besuch dieser Region bekommen haben, dann genießen Sie den Aufenthalt. Zips ist wirklich nicht nur Hohe Tatra.

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Railjet – Der Zug nach Tschechien – wo kauft man die Karten


Aufgrund meiner eigenen Erfahrung möchte ich für alle, die mit Zug nach Tschechien fahren wollen, einen kleinen Tip geben.

Der Railjet zwischen Prag und Graz ist eine hervorragende Verbindung, fährt jede 2 Stunden und ist schnell.

Wenn man aber die Karte im Internet kaufen will, sollte die web Seite der ÖBB eher meiden. Sie ist sehr kompliziert gestaltet und nach meiner persönlichen Erfahrung auch unverlässlich. Ich wollte eine Karte für 18 September kaufen, es wurde mir aber eine für 19.September ausgestellt ohne  Möglichkeit einer Stornierung. (Dass ich mich verklickt hätte, finde ich sehr unwahrscheinlich – 18. ist nämlich ein Sonntag und 19. ein Montag und damit in dem Wochenplan sehr weit entfernt). Es wurde mir von dem kundenservice ÖBB geraten, den Warenkorb genau zu kontrollieren bevor man den Kauf bestätigt, um solche Zwischenfälle zu vermeiden.

Es gibt aber eine einfachere und günstigere Lösung. Die webseite www.ceskedrahy.cz ist nämlich viel einfacher und kundenfreundlicher. Eine deutsche Version steht zu Verfügung, es reicht auf den Button “Übersetzen” zu klicken.

Vorteile:

  1. Die Preise sind günstiger, die Zahlung mit einer Kreditkarte möglich, also kein Problem bei Zahlung, obwohl Tschechien nicht zu Euro-Raum gehört
  2. Platzkarte wird hier kostenlos angeboten und ist in dem Ticken inkludiert (bei ÖBB muss man sie extra gegen Gebühr bestellen und als zweiten Ticken ausdrucken)
  3. Die Seit ist viel übersichtlicher und einfach zu bedienen

Also, wenn Sie kein Computergenie sind der solche Herausforderungen liebt, und Sie sparen gern das Geld, kaufen Sie die Karten lieber auf www.ceskedrahy.cz.

Ich zumindest würde die Seite www-oebb.at nie mehr besuchen.

Wie man Kongressteilnehmer beim Kongress halten kann


Natürlich wäre es möglich, die Attraktivität der Vorträge zu erhöhen. Seien wir aber nicht naiv, gegen solchen Verführungen sind die Ärzte seit langer Zeit immun, besonders, wenn die Kongressstadt Rom heißt. Also müssen die Organisatoren zu anderen, viel raffinierteren Mitteln greifen. Die Italiener und besonders die Römer haben in solcher Raffinessen eine tausend Jahre alte Tradition. Erlauben Sie mir eine kurze Zusammenfassung aller dieser Methoden, wie ich sie selbst in Rom beim ESC Kongress erlebt habe.

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  • Das Kongresszentrum muss von der Stadt ausreichend weit entfernt sein. Was bei Fiera Nova di Roma definitiv der Fall ist – sie befindet sich gute 35 Kilometer vom Stadtzentrum Roms entfernt­­­­_nämlich in der Nähe des Flughafens Fiumicino da Vinci.
  • Das Kongresszentrummuss muss so gebaut werden, dass ausreichend lange Transferentfernungen garantiert sind. Auch das ist erfüllt. Das Kongresszentrum ist so riesig, dass sie in einem Tag mehrere Kilometer zurücklegen müssen. Sehr wichtig ist es die interessanten Vorträge in den voneinander am weitesten entfernten Bereichen des Zentrums stattfinden zu lassen und nur sehr kurze Pausen zwischen den Vortragsblöcken zu gewähren – maximal 5 – 15 Minuten. Das zwingt die Kongressteilnehmer zu den sehr schnellen Ortswechseln, fast schon im Laufen. Mit ein bisschen Glück kriegen sie dann bereits am ersten Tag Blasen auf den Zehen (was auch mein Fall war) – was deren Bereitschaft sich historische Sehenswürdigkeiten in der Stadt anzusehen deutlich reduziert.
  • Es muss um die 30.000 Teilnehmer eingeladen werden, damit alle öffentlichen Verkehrsmittel hoffnungslos überfüllt sind und den Leuten die Lust vergeht diese zu benutzen.
  • Die Kongressteilnehmer müssen in einem Hotel in einer absolut abgelegenen Gegend ohne Anschluss auf öffentliche Verkehrsmittel untergebracht werden. (Das Hotel wurde wahrscheinlich von der TAXI-Mafia mitfinanziert, weil es keine andere Möglichkeit das Hotel zu verlassen außer mit einem Taxi gibt). Vom Hotel Marriot Park Roma betrug die offizielle Entfernung zur nächsten Haltestelle des Schnellzuges 2,6 km. So behauptete es zumindest die Hotelinformation inklusiv beigelegtes Plan. Ein naiver österreichischer Kollege glaubte den Italiener und versuchte die Haltestelle zum Fuß zu erreichen. Abends erzählte er mir mit einer zitternden Stimme, dass die im Plan aufgezeichneten Wege großteils nicht existieren und er für den Weg zum Zug eine ganze Stunde brauchte. Und das bei 35 Grad Hitze. Das war mit Sicherheit eine ziemlich gute sportliche Leistung, die er zum Glück nur mit Erschöpfung und Dehydrierung ohne Dauerfolgen bezahlte. Ich entschied mich es nicht nachzumachen, der Hausverstand hatte gesiegt. Es gab zwar auch einen Shuttelbus vom Stadtzentrum zum Hotel und dieser fährt abends jede 2 Stunden, solche Informationen wurden aber vor den Teilnehmern gut geheim gehalten. Ich erfuhr von diesem Shuttle im Flugzeug von Rom nach Wien, also ziemlich spät.
  • Es gab natürlich auch einen Shuttlebus vom Hotel zum Kongresszentrum. Abfahrten in der Früh um 7:10 und um 7:55 Uhr hin und abends um 18:30 und 20:30 zurück. Dazwischen gab es nichts. Ist man also aus dem Bus ausgestiegen und hat man die einen Kilometer lange Strecke zum Kongresszentrum zurückgelegt, war man dort bis zum Abend endgültig  Alle Shuttlebuse, gedacht für die 30.000 Teilnehmer in 43 Hotels starteten abends vom Parkplatz zu genau gleicher Zeit, was nicht nur zu Problemen beim Verlassen des Parkplatzes führte, dazu produzierten diese Buse auf der Autobahn einen unüberwindbaren Stau. Die 12 Kilometer lange Strecke vom Kongresszentrum zum Hotel hat unter diesen Umständen beinahe 40 Minuten in Anspruch genommen. Die Italiener haben wirklich bestimmte logistische Reserven. Sie produzieren das Chaos aber so zielorientiert, dass ich versucht bin dahinten ein System zu erkennen.
  • Dass im Hotel das Frühstück bereits um 6 Uhr serviert wird, ist zwar im Hinblickauf die Abfahrzeiten der Buse nichts Überraschendes – in Italien ist das aber ein echter kultureller Schock, von dem Sie sich nicht so einfach erholen können. Das ist eine tatsächliche Germanisierung von Rom, welche diese Stadt wahrscheinlich das letzte mal im neunten Jahrhundert erlebte, als sie von den Truppen Kaiser Lothars besetzt wurde.
  • Um nicht auf die sündhafte Idee zu kommen, das Kongresszentrum mit dem Zug zu verlassen, der zwischen dem Flughafen und der Stadt fährt, wird den Kongressteilnehmern von der Kongressdelegierten bei Ihrer Ankunft erklärt, dass die Fahrkarten, die Sie bei der Registrierung bekommen haben, nur zwischen dem Hotel und dem Flughafen gültig sind, man dürfe sie aber nicht in der Stadt benützen. Zum Glück kann ich italienisch so weit, dass ich die Information auf der Rückseite der Fahrkarte selbst lesen konnte um zu erfahren, dass sie selbstverständlich in der ganzen Stadt 100 Minuten lang gültig ist. Dieser Trick ist also nicht aufgegangen.
  • Infolge der sehr erfinderisch aufgebauten Engpässe im Verkehr steht vor dem Kongresszentrum beim Taxistand eine ca. 100 Meter lange Schlange. Das soll Ihnen die Lust nehmen, zu versuchen das Kongresszentrum doch noch zu verlassen. Ob in der Schlange nur die Kongressteilnehmer oder auch bezahlte Komparsen standen, konnte ich nicht herausfinden.
  • Die Kongressmitarbeiter bestehen aus einer Menge wunderschöner junger Frauen und gut aussehender junger Männer. (In Italien gibt es solche im Überschuss), damit die Kongressteilnehmer diesen Anblick vor Ort genießen können. Alle machen natürlich, wie in Italien üblich „la bella Figura.“ Dieser Trick ist auch nicht ganz aufgegangen, schöne Mädchen gibt es nämlich in der Stadt in ähnlich hohen Konzentrationen. Eine negative Folge des Einsatzes dieser Schönheiten war, dass der Fahrer unseres Buses nicht widerstehen konnte, mit so einer Mitarbeiterin zu flirten. Damit verzögerte sich die Abfahrt unseres Buses um ca. 15 Minuten. Im Prinzip nichts schlechtes, leider machen alle Fahrer das gleiche und deshalb verlassen die Buse den Parkplatz trotzdem alle gemeinsam – nur halt um 15 Minuten später. In Italien gibt es keine Eile.
  • Sollten all diese Maßnahmenden noch versagen und sie befürchten, dass die Kongressteilnehmer doch flüchten könnten, stecken sie einen Bahnhof auf der Strecke zwischen dem Kongresszentrum und der Stadt in Brand. Damit wird endgültig jede Verbindung zu den Verführungen Roms abgeschnitten. Zu diesen extremen Maßnahmen wurde am Montag dem 29. August gegriffen.

Wenn das alles geschafft worden ist, muss man um die Teilnehmer der Veranstaltung keine Sorgen haben. Dann ist es auch kein Problem, dass die Hallen nur unzureichend schallgedämpft sind und sie zugleich den auch den Vortrag aus der Nachbarhalle hören und dass ab und zu jemand die Musik dermaßen aufdreht, dass der Vortragende schreien muss, damit ihn überhaupt jemand hört.

Aber, wie das beigelegte Photo nachweisen kann, nicht einmal alle diese raffinierten Maßnahmen können einen Menschen mit Vorliebe zu Geschichte und zu historischen Sehenswürdigkeiten abhalten. Einfach – wo der Wille dort der Weg…

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Ich gebe zu, dass ich den Papstbesuch bei dem Kongress für einen weiteren ähnlichen Trick gehalten habe. Ich habe gedacht, dass das Kongresszentrum von bewaffneten Soldaten und Mitglieder der päpstliche Schweizergarde umkreist wird, damit jedem Teilnehmer die Lust vergeht sich an den Schwerbewaffneten vorbeizuschleichen, um den Kongressraum zu verlassen. Was die Teilnahme bei dem Kongress betrifft, wirkte der Papstbesuch eher negativ. Es herrschte die Befürchtung, dass man den Kongress nicht verlassen könnte und damit die Abflüge verpassen würde. Viele Kollegen, besonders die evangelischen, blieben lieber im Hotel. Es war aber gar nicht so dramatisch. Außer ein paar Mitglieder der Schweizergarde vor dem Papamobil mit segnendem Franciscus und Carabinieri, die auf die Autos mit Kennzeichen SCV aufgepasst haben, war nichts zu merken. Nur bei der Gepäckausgabe ist es zäh gegangen.  Weil ich taktisch nicht bis zur Ansprache des Papstes geblieben bin, war ich der fünfte in der Schlange bei der Gepäckausgabe. Das Problem war nur, dass das Personal den Papst natürlich auch sehen wollte. Nur nach einer ziemlich langen Zeit kam eine der Schönheiten, von denen ich bereits geschrieben habe, außer sich, dass sie den Heiligen Vater gesehen hatte. Sie rief zweisprachig „I´m here!“ und „Sono qui,“ Das stimmte uns positiv ein. Wir freuten uns aber zu früh. Das Mädchen war nicht im Stande auch nur einen Koffer rauszuholen. Die ersten Leute in der Reihe haben die Nerven verloren und in den Raum mit den Koffern eingedrungen, um ihr eigenes Gepäck selbst zu holen. Das hat sie offensichtlich psychisch gebrochen, sie kam nie mehr raus. Zum  Glück erschienen aber bald zwei mächtige Burschen, die ihr zu Hilfe kamen und die Sache in eigene Hände nahmen. Daher dauerte die Wartezeit auf das Gepäck nur knappe zwanzig Minuten. Wie ich schon gesagt habe, ich war immerhin der fünfte in der Schlange.

Rom ist einfach Rom, ob es dort einen Kongress gibt oder nicht.

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Es handlet sich um deutsche Version des Artikels “Pozdní doba”. Meiner Ansicht nach leben wir nicht mehr in der Neuzeit, die offiziell im Jahre 1492 begonnen hat, sondern in einer neuen Epoche. Ich glaube, dass nicht die Entdeckung Amerikas, sondern die Erfindung des Buchdrucks der Anfang der Neuzeit bestimmt hat. Ähnliche Änderung des Informationsaustausches wie damals die Erfindung Guttenbergs brachte die Einführung des Internets im Jahr 1989. In diesem Artikel werden Aspekte genannt, die den Einbruch einer neuen Zeit kennzeichnen – die kulturellen, wirtschaftlichen, soziologischen bis zu Aspekten einer neuen Kriegsführung. Alles Zeichen vom Ende des Humanismus und dem Übergang zu einer virtuellen Welt. Es brach also eine neue Epoche der Menschengeschichte an, welche die Menscheit vor ganz neue und bisher unbekannte Herausforderungen stellen wird. Niemand kann heute noch sagen, was diese neue Epoche mit sich bringt, die Menschheit hat aber bisher immer einen ausreichend starken Selbsterhaltungtrieb bewiesen, um diese neuen Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

Hier können Sie den ganzen Artikel herunterladen:

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