Seit Jahren wehren sich tschechische Banken gegen den Beitritt zum Euroraum und behalten starrsinnig die tschechische Krone. Obwohl diese Tatsache die Inflation erhöht, obwohl sich dadurch die an Export orientierten Firmen schwertun, da sie von dem Wechselkurz abhängig sind und sich zusätzlich gegen die Risiken des Wechselkurses versichern müssen.

               Aber die Banken machen herrliche Gewinne. Besonders, wenn sie Touristen ausnehmen können. Also bitte, aufpassen, um die Räuber in den Banken nicht mit Ihrem Geld zu futtern.

               Es begann vor einigen Jahren. Bei Abhebung des Geldes von Bankomaten erschien bei zwei tschechischen Banken die Alternative „Mit Umrechnung“ oder „Ohne Umrechnung“. Wer auf „Mit Umrechnung“ geklickt hat, zahlte zusätzliche 10% der abgehobenen Summe. Es gab Aufregung im Internet, besonders auf dem Facebook, mit der Bitte, diesen Blödsinn abzuschaffen. Die Folge war, dass es alle tschechischen Banken eingeführt haben.

               Inzwischen hat sich es sich in allen Ländern verbreitet, allerdings haben sich die Regel geändert und sie werden raffinierter.

               Wenn man jetzt mit einer österreichischen Karte in Tschechien zahlt, kommt die Frage: „Mit Euro zahlen“ oder „mit Kronen zahlen“. Wenn man Euro wählt (was einem mit einem Konto in Euro Währung logisch vorkommt), zahlt man zusätzlich nicht mehr 10%, sondern sogar 13,5%. Bei derzeitigem Kurs 24,75 Kronen für Euro wird im Wechselkurs 21,50 gewechselt. Also unbedingt immer in der örtlichen Währung zahlen – es kommt viel billiger.

               Bei einem Bankomaten ist das noch perfider. Bei Geldabhebung kommt wieder die gleiche Frage, ob man das Geld in Kronen oder in Euro abheben möchte. Wenn man Euro wählt, kommt die Information, dass es in dem Kurs 21,50 abgehoben wird, also mit einem Zuschlag von 13,5%. Wenn man Kronen wählt, kommt sofort bedrohlich die Information, dass in diesem Fall die Bank 169 Kronen (umgerechnet 6,50 Euro) Gebühr berechnet. Trotzdem ist diese Option bei Summen größer als 50 Euro günstiger.

               Also IMMER IN DER ÖRTLICHEN WÄHRUNG zahlen.

               Es scheint günstiger mit Karte als in bar zu zahlen, wenn man das Geld von tschechischen Bankomaten abheben müsste.

               Es wäre sicherlich einfacher, ein Konto in einer tschechischen Bank zu haben und dorthin das Geld zu überweisen. Allerdings verlangt die tschechische Bank eine Gebühr für den Empfang des Geldes! Man wird also für die Überweisung von Devisen an eine tschechische Bank gehörig bestraft.

               Schon verstanden, warum es die starke Lobby der Bankier gibt, die sich gegen Euro mit Händen und Füßen wehrt? Es geht wieder einmal nur ums Geld. Dass die Touristen angefressen nach Hause fahren? Wurscht, es zählt nur der Gewinn im nächsten Quartal.

               Also würde man glauben, am besten gar nicht hinfahren, um nicht über den Tisch gezogen zu werden!

               Wenn Sie aber glauben, dass die österreichischen Banken fairer sind, irren Sie gewaltig. Auf Sparkonten bleiben – unbeachtet der rasenden Inflation von 10% und steigender Zinsen auf Kredite – die Zinsen bei 0,01%, also bei null. So lukriert man die „unerwartet hohe Gewinne“, gegen deren Versteuerung sich die Banken mit Händen und Füßen wehren.

               Der Satz des Kaisers Vespasian „Das Geld stinkt nicht“ bekommt einen neuen Sinn. Es stinkt zwar zum Himmel, man sucht aber die Quelle des Gestanks nicht beim Geld.

               Übrigens günstig für die Zahlung im Ausland ist die Besorgung der Zahlkarte Revolut. Hier wird ohne Wechselgebühren in allen Währungen gezahlt. Die Gebühren selbst sind überschaubar. Man muss allerdings vor dem Ausflug in ein Nicht-Euro Land das Geld auf das Konto überweisen, um dort die Mittel zur Verfügung zu haben.  

Mit dieser Empfehlung an alle Reisenden verabschiede ich mich für dieses Jahr von meinen Lesern.

Ich wünsche allen frohe Weihnachten und gutes Neues Jahr.

Auf Wiedersehen im Jahr 2023

2 Comments on Zahlung im Ausland – ein schmutziges Spiel der Banken

  1. Anebo měnit koruny za eura v hotovosti u Araba v Brně na Masaryčce a pak je pěkně v kapsičce “pašovat“ do zahraničí. (Dělám to tak už 5 let, Revolut nám přišel v jeho začátcích hodně neprůhlednej). Je to zlodějina, co banky dělají…

    • I ten Arab si určitě něco stáhne. Na Slovensku, ve Slovinsku, od nového roku i v Chorvatsku a samozřejmě i v ostatních Euro-zemích takové problémy nemáte a při převodu peněz platíte poplatek 60 centů. Ale tohle banky v Česku nikdy nepřipustí a lidi se Eura bojí jako čerta. Dědictví pana Klause a jemu podobných tu bude ještě dlouho.

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