Month: April 2018

Cremona


Cremona ist einfach entzückend. Diese Stadt, am Ufer des Flusses Po, spielte eine bedeutsame  politische Rolle im dreizehnten Jahrhundert. Sie war der Hauptstützpunkt der kaiserlichen Macht in der Poebene  und der Hauptgegner des nahen Mailands im Kampf um die Oberhoheit in der Region.

Aus den heutigen Stadtgrößen (Cremona 70.000 und Mailand 1,3 Millionen Einwohner) ist man gleich im Klaren, wie dieser Kampf ausgegangen ist. Die Stadt war streng ghibellinisch, möglicherweise stehen deshalb auf dem Hauptplatz die kirchlichen (Dom mit Campanile) und die weltlichen (Palazzo comunale und Loggia dei Militi, wo die Stadtgarde angesiedelt war) Gebäude getrennt, auf gegenüber liegenden Straßenseiten.

Kaiser Friedrich II. war sich der Bedeutung der Stadt bewusst und unterstützte sie mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Gerade aus diesem  Grund stammen alle wichtigen Gebäude der Stadt aus der Zeit seiner Herrschaft. Nach der Ausrottung der Staufen, im Jahr 1268, hat auch in dieser Stadt die päpstliche Partei (der Guelfen) die Oberhand gewonnen doch das erwies sich als fatal. Nachdem die Viscontis in Mailand die Seiten wechselten und zu treuen Anhängern der kaiserlichen Macht wurden, blieb Cremona, in der Zeit des italienischen Feldzuges von Kaisers Heinrichs VII., auf der päpstlichen Seite und wurde dafür gehörig bestraft. Im Jahr 1322 wurde sie von den mailändischen Truppen eingenommen und verlor für immer ihre Selbständigkeit und Bedeutung.

Noch einmal, zumindest für einen einzigen Tag, stand Cremona im Mittelpunkt  des politischen Lebens, als hier im Jahr 1441 die Hochzeit der Erbin des Herzogtums von Mailand Bianca Maria Visconti mit dem einundvierzigjährigem General Francesco Sforza stattgefunden hat. Der Bräutigam bekam die Stadt Cremona als Mitgift seiner Braut. Bei dieser Hochzeit sollte das erste Mal als Nachtisch „Torrone“ serviert worden sein. Es wird auch heute noch als eine cremonische Spezialität in den Souvenirgeschäften verkauft. Es schmeckt und schaut aus wie der gut bekannte türkische Honig.

Der Dom ist ein imposantes Gebäude mit kleinen Türmen, die an Minarette erinnern. Mit diesem baulichen Artefakt ist man in mehreren Städten am Po konfrontiert. Warum es so ist, habe ich nicht erfahren. In der Kathedrale wird eine umstrittene Reliquie aufbewahrt, nämlich der Dorn aus der Dornkrone Christi. Er wurde der Stadt von Papst Gregor XIV. geschenkt. Es war ein Geschenk an jene Stadt, in der er geboren wurde. Dies war wahrscheinlich das einzige, was er in seinem Pontifikat (das lediglich zehn Monate dauerte), geschaffen hat. In der Krypta liegen Überreste des lokalen Patrons des „Heiligen Omodon“, mit einer Maske auf dem Gesicht. Es handelt sich um einen cremonischen Kaufmann, der sehr wahrscheinlich einen Handel mit Stoffen betrieben hatte (er ist der Schutzpatron der Schneider) und der bereits zwei Jahre nach seinem Tod, im Jahr 1099, von Papst Innozenz III. heiliggesprochen wurde. Den Grund für diese Eile konnte ich nicht entdecken! Wahrscheinlich hat er auf ein großes Besitz verzichtet, hoffen wir, dass er dies für die Armen und nicht für die katholische Kirche getan hatte. Die superschnelle Heiligsprechung spricht aber eher für die zweite Variante.

Im Dom befindet sich ein riesiges Kreuz aus Silber, es ist dies ein Werk mailändischer Goldschmiede, das zu meinem Erstaunen auf einen Sieg der Cremonesen über Mailand erinnert. Weil das Kreuz aber bereits im fünfzehnten Jahrhundert geschaffen worden ist, als Cremona bereits eine Weile mailändisch war, wollten anscheinend die herrschenden Herzöge, ihren Untertanen ein bisschen Selbstachtung geben.

Viel erstaunlicher als der Dom selbst ist aber das Baptisterium, das gleich nebenan steht. Seine einfache romanische Konstruktion, aus dem Jahr 1167, mit einer unglaublich hohen Kuppel ist faszinierend. Die drei Euro Eintrittsgeld zahlen sich wirklich aus. Offensichtlich ging der Stadt während dieses Baus das Geld aus, da mit den Marmorplatten das Baptisterium nur zur Hälfte bedeckt wurde. Trotzdem ist es wunderschön. Das Taufbecken selbst, mit der Statue des Christus  Erlösers, ist aber deutlich jünger. Es stammt aus dem sechzehnten Jahrhundert. Hier ist auch die Statue von Erzengel Gabriel (die ursprünglich auf dem Kuppelgipfel stand) und ein Bild von Johann Paul II. (gemeinsam mit dem cremonischen Bischof  Monsignore Anrico Assi) der selbstverständlich auch einmal hier war. Das überrascht uns aber nicht, denn er war einfach überall.

Wer in einer sehr guten körperlichen Verfassung ist, kann auf die Campanile hinauflaufen. Sie ist mit 112 Meter angeblich die höchste in Italien. Um auf die Aussichtsterrasse zu gelangen muss man 502, immer enger werdende Stufen, einer Wendeltreppe bewältigen. Ungefähr nach einem Drittel der Turmhöhe, gibt es einen Raum in dem man sich mit der Geschichte und Funktion der astronomischen Uhr bekannt machen kann. Sie ist auf dem „Torazzo“ platziert. Die Italiener sind Meister der Übertreibung und  lieben daher das Wort „am meisten/am größten“  (also „piú“), deshalb ist auch der Glockenturm die höchste aus Ziegel gebaute Campanile in Italien und die Uhr, mit 54 Quadratmeter Fläche, natürlich die größte der Welt. Ihre Funktion, deren Beschreibung man in einem Kurzfilm (italienisch mit englischen Untertitel) kennenlernen kann ist faszinierend. Sie ist ununterbrochen, seit Ende des fünfzehnten Jahrhundert im Betrieb, als sie in die Campanile eingebaut worden ist. Von der Kirchturmspitze aus kann man ganze Cremona sehen. Nein, ich übertreibe nicht, man kann sogar die Industriezone fern vom historischen Zentrum, mit dem Fluss Po im Hintergrund, sehen. Cremona ist nämlich wirklich so klein, dafür aber umso lieber.

Cremona nennt man auch die Stadt der Violinen. Einer der bekanntesten Hersteller ist Antonio Stradivari.

Dieser Geigenmacher ist in der gesamten Stadt allanwesend. Ich habe gleich drei seine Statuen in Cremona entdeckt. Eine auf dem nach ihm benannten Platz, die zweite vor dem Haus in dem heutigen Corso Garribaldi lebte und arbeitete und die dritte natürlich vor dem „Museo de Violine“, das Museum der Geigenmacherei. Ich bin zwar nicht durch die gesamte Stadt gegangen, daher könnte ich vielleicht eine versteckte irgendwo übersehen haben. Stradivari wurde 93 Jahre alt, im Museum sind sowohl Geigen ausgestellt die er mit 26, aber auch mit 90 Jahren gefertigt hat. Man findet hier auch den berühmten kleinen „il cremonese“, aus dem Jahr 1715, damals war Stradivari 71 Jahre alt.

Er musste unglaublich gute Augen und sichere Hände in den späten Jahren seines Lebens gehabt haben, die Geigenproduktion ist nämlich eine Millimeterarbeit und ein einziger falscher Schnitt ruiniert das gesamte Produkt. Natürlich sind in der „Sala dei Violini“ auch Geigen anderer Meister ausgestellt. Manche davon sogar älter als die von Stradivari (zB.:  „l´Hammerle“, aus dem Jahr 1658, von Nicolo Amati). Die Geigenproduktion wir dem Besucher in sechs Kurzfilmen vorgestellt. Die Filme beginnen beim Baum, aus dem das Holz gewonnen wird und enden beim Spiel auf dem fertigen Instrument. Auf einer Weltkarte ist es möglich die Entwicklung der Geigenmacherei zu verfolgen. Es beginnt im sechzehnten Jahrhundert, als die Violine entstanden ist und geht bis zum  Jahr 1937. Natürlich wird man hier überall mit Musik begleitet, man kann sich aber auch nur in die Säle setzen und einfach nur zuhören und relaxen. „Museo dei violini“ ist ein echtes Erlebnis.

Cremona war einer der fünf ersten Zentren der Geigenproduktion. Als erste begann damit die Familie Amati, danach haben sich die Familien Stradivari und Guarneri angeschlossen. Nach dem Höhepunkt der Geigenproduktion im siebzehnten Jahrhundert kam ein Niedergang. Am Beginn des zwanzigsten Jahrhundert wurde aber die „Scuola di Liuteria“ (die Schule der Geigenmacherei) gegründet, was Cremona wieder zur italienischen Hauptstadt der Geigenproduktion machte. In Cremona gibt es übrigens auch heute noch eine Reihe an Meistern, deren Werkstätte man besuchen und dem Meister bei seiner Arbeit zuschauen kann. Seit 2009 gibt es den Verein „Friends of Stradivari“, wenn Sie eine Originalgeige von diesem Meister in ihrem Besitz haben oder in Ihrem Museum aufbewahren, können Sie diesem Verein beitreten. Seit 1976 findet in dreijährigen Intervallen ein internationaler Wettbewerb der Geigenmacher statt, der von der „Fondatione Stradivari“ organisiert wird. In der Sammlung „Collezione Permanente“ kann man die siegreichen Geigen dieses Wettbewerbes bewundern.

„Museo civile“ war für uns eher ein „Schlag ins Wasser“. Wer Bilder aus der Barockzeit liebt, wird hier richtig sein. Keinesfalls sollten dieses Museum aber Gitarrenliebhaber auslassen. Es gibt hier eine Gitarrenausstellung, mit Gitarren, Mandolinen und vielen weiteren Saiteninstrumenten (keine Geigen, die sind in einem eigenen, oben beschriebenen Museum untergebracht). Es ist hier die Entwicklung dieser Musikinstrumente beschrieben, das ist aber nur etwas für Spezialisten oder Liebhaber dieser Instrumente.

Interessant konzipiert ist „Museo archeologico“, das in einer alten, halbzerfallenen Kirche (San Lorenzo) untergebracht wurde. Wie ich bereits mehrmals erwähnte, die Italiener reißen nichts ab, es ist ihnen zu viel Arbeit und es entsteht ihnen zu viel Schade. In einer Kirchenruine installierten sie daher lieber ein Museum der Archäologie, wie oben erwähnt.

Cremona ist ein schönes und liebes Städtchen, stolz auf seine Geschichte und Gegenwart, aber ganz unauffällig. Den Aufenthalt hier kann man wirklich auskosten und genießen.

Morálka v ohrožení a její hrobníci


Melanie Trump přišla na pohřeb někdejší americké první dámy Barbary Bush sama bez manžela. Neměl čas uctít památku předchůdkyně jeho ženy, která proslula svou angažovaností v charitativní oblasti, protože hrál golf. Není divu, že Barbařin manžel George H.W.Bush skončil krátce nato na jednotce intenzivní péče.

Prezident Zeman chyběl na pohřbu kardinála Berana. Musel navštívit sněm komunistické strany, strany, která byla zodpovědná za pronásledování katolických kněží včetně kardinála Berana (který dostal jako mučedník po své smrti privilegium být pochován v chrámu svatého Petra v Římě, což jinak přináleží jen papežům). Současná komunistická strana se ostatně hrdě hlásí k odkazu svých předchůdců, kteří se těchto zločinů dopouštěli a i díky tomu (ale i proto, že její voliči přebíhají k Tomiovi Okamurovi) klesla blízko k hranici vstupu d parlamentu. Přesto považoval prezident Zeman za důležitější než uctít si památku kardinála Berana, uctít svou přítomností tuto stranu.

O slušném chování se nedá tedy hovořit. Pan Jiří Guth Jarkovský by se obracel v hrobě. Pro ty, kdo tuto postavu českých dějin neznají: Tento maják pravidel slušného chování se narodil v prostých poměrech, stal se ale nejlepším znalcem protokolů a pravidel slušného chování v Česku, takže byl dokonce prvním prezidentem českého olympijského výboru a zakládajícím členem mezinárodního olympijského výboru. Aniž by někdy sportoval. Tehdy šlo jen o to, že se člověk musel umět slušně chovat. Guth Jarkovský napsal knihu „Společenský katechismus“ kde se zabývá chováním lidí od podání ruky či správného úsměvu až po organizování svatby či účasti na honu. Šlo mu jen o jediné. Aby Češi, jejichž společenský život, jak sám napsal v úvodu své knihy, byl teprve v plenkách, nedělali ve společnosti ostudu a nebyli tedy pro smích. Chovat se slušně bylo tehdy podmínkou společenského úspěchu a úcty.

Dnes už to neplatí.

Samozřejmě se pravidla slušného chování z doby Gutha Jarkovského hodně rozvolnila, přesto by měly zůstat aspoň jejich základy nedotknutelné. A to je úcta k člověku, především úcta k jeho dílu. Mezi povinnosti politiků patřila účast na pohřbech lidí, kteří pro národ, který reprezentují, něco udělali. To platí jak pro kardinála Berana, tak i pro Barbaru Bush.

Prezidenti obou států ale nepovažovali vzdání úcty svým velkým krajanům na potřebné.

Člověk se musí ptát, jak je něco takového možné. Jak si představitel státu může dovolit takové chování? Odpověď je prostá. Politik si může dovolit všechno, co mu neškodí u jeho voličů, tedy co neohrožuje jeho znovuzvolení, případně volební preference jeho strany.  A tady jsme u jádra problému. Skalní voliči obou těchto prezidentů, které jsem jmenoval, takové chování nejen neodsuzují, ale dokonce ho posuzují jako „cool.“  Chování pánů Trumpa a Zemana tedy není jen známku jejich morálních deficitů, ale morálního propadu celé společnosti.

A to je něco, co ohrožuje naši společnost v jejím samotném základu. Morálka, jak psal Tomáš Sedláček, byla nedílnou součástí světové ekonomiky po dlouhých čtyři tisíce let. Právě to dělalo svět stabilním, bez ohledu na různé excesy a války. Po každé katastrofě se lidé vraceli zpět ke kořenům, k jistotám a jednu z nich byla i morální pravidla fungování společnosti. Jakmile politici, za kterými se houfoval národ, opustili tato pravidla, směřovalo lidstvo k další katastrofě. Stačí vzpomenout Adolfa Hitlera, ten to taky se slušností nikdy nepřeháněl.

V parlamentech na celém světě se množí vulgární urážky, nadávky a občas i pěstní výměny názorů. V podstatě tomu bylo tak vždycky, komunisty zbili a vyhodili z československého parlamentu poté, co Klement Gottwald sdělil přítomným poslancům, že se do Moskvy jezdí učit, jak jim zakroutit krkem. Že komunisté na slušnost nikdy nekladli velký důraz, není třeba dvakrát připomínat, ale i nešťastná Marta Gotwaldová se snažila zoufale (i když s velmi omezeným úspěchem) napodobovat paní Benešovou, protože obdivovala její chování a s ním spojený šarm. Prezident Zeman sráží politické chování úmyslně na úroveň čtvrté cenové skupiny a netají se tím – hrdě se hlásí k tomu, že to jsou jeho voliči. Problém je jinde. Tím, že se prezident přizpůsobuje svým chováním těmto lidem, často agresivním opilcům, a nadbíhá jim způsobem svého vyjadřování či svými činy, dělá jejich chování jakoby přijatelné a kryje jim záda. „Když se tak může chovat prezident, proč bychom nemohli my“?  Proto je vliv prezidenta na morálku národa devastující – protože ať chce nebo ne, je pro své občany určitým symbolem a vzorem.

Samozřejmě k rozvolnění morálky přispívají i veřejné sdělovací prostředky. V časech J.F.Kennedyho bylo nemyslitelné, aby noviny psaly o jeho sexuálních výstřelcích, protože by pobouření čtenáři takové noviny nekupovali. Prezident byl tehdy nekritizovatelný, lidé na něm chtěli vidět jen to dobré, aby je samotné dělal lepšími. O třicet let později přivedl Billa Clintona bezmála k pádu fakt, že měl orální sex s praktikantkou a kouřil doutník, s kterým ona předtím masturbovala. Zda se tím novináři pasovali do role ochránců morálky, či se jen hnali za senzací, která zvýšila prodejnost jejich novin, je celkem jednoduchá otázka. Lidé ovšem chtěli tentokrát slyšet o slabostech svého prezidenta, aby mohli ospravedlnit své vlastní slabosti a nemuseli se měnit.

Chápání morálky se tedy otočilo o sto osmdesát stupňů, už žádná touha po zlepšování, ale ospravedlnění vlastních slabostí. A spokojenost, která je vždy brzdou pokroku. A vývoj se nezastavil.

Od devadesátých let předali politici svou reálnou moc finančním trhům, vzdali se moci a přenechali ji penězům.  Peníze, jak víme, žádnou morálku nemají. Úspěch se hodnotí pouze čísly, není divu, že se tedy právě podnikatel Trump, jehož bezohlednost v businessu je známá, chová tak, jak se chová. Jenže peníze jsou sypké jako písek, dům ani stát se na nich stavět nedá. Z nich se žádný základní kámen nevytvoří a celá stavba naší společnosti, pokud se vzdáme onoho druhého sloupu společnosti, což je morálka, se zhroutí stejně, jako se pravidelně a s periodickou pravidelností hroutí finanční trhy na burzách.

Jenom pokud se slušní lidé zmobilizují a dostanou na viditelné posty s pozicí morálního vzoru slušné lidi, jen pak se může podařit obnovit úctu ve společnosti, položit ji na nové (vlastně staré ale zapomenuté) základy. Češi už minimálně dvakrát takovou možnost měli, dvakrát ji nevyužili. Rozvrat tedy pokračuje.

Ale kde je dno?

Je ve vulgární řeči, která nezná jiná slova než vole, ču… či pí….?

Je ve rvačkách?

Nebo až když se lidé vzájemně začnou střílet?

A jaké jsou mezi těmito etapami vzdálenosti?

Srdeční nedostatečnost


Je choroba častá, až příliš častá. Srdce prostě nedokáže propumpovat všechnu krev, která se na něj valí, část se hromadí před srdeční pumpou a zvyšuje se tak tlak tekutiny a ta vystoupí z cév a začne zaplavovat plíce a později i celé tělo.

Známe v podstatě dva typy. Ten první je takzvaná systolická porucha srdeční funkce, ta je známa už dávno, už v době mého medicínského mládí, tedy v minulém tisíciletí, takže vlastně tisíc let. (Vlastně jsem netušil, že provozuji medicínu už tak dlouho). Při ní utrpěl srdeční sval nějakou ránu, po které se už nedokáže dostatečně stahovat a vypuzovat svůj obsah, tedy krev, do krevního oběhu.

Ta druhá byla odhalena poměrně nedávno, tedy už na prahu nového tisíciletí. Jde o takzvanou diastolickou poruchu srdeční funkce. Srdce není na rozdíl od té první poškozeno nějakým infarktem nebo nedokrvením srdeční stěny, ale věkem se stává prostě tuhším a nedokáže se dostatečně roztáhnout a nasát dost krve, kterou má pak vypudit do tepen. Důvod, proč byl tento typ poměrně dlouho neznámý, je prostý. Postihuje starší lidi převážně nad osmdesát let – a dřív se lidé takového věku prostě nedožívali nebo jen ojediněle.

Prvním, poměrně nenápadným příznakem může být noční močení. Zejména pánové jsou přesvědčeni, že když musí třikrát za noc na záchod, může za to prostata. Ovšem třikrát je právě dvakrát příliš. Důležité je, jak velké jsou vymočené porce. Pokud jsou malé, může se skutečně jednat o zbytnění prostaty, která neumožní úplné vyprázdnění plného močového měchýře a člověk se musí tedy vyprazdňovat častěji. Pokud jsou ovšem porce velké, znamená to, že se močový měchýř vyprázdnit dokázal a že se tedy tvoří příliš mnoho moči. To se může stát, i když člověk večer mnoho nepil. Přes den, když chodí nebo sedí, se totiž přebytečná tekutina hromadí v dolní polovině těla, ale když si večer lehne do postele, dopraví se přebytečná tekutina k srdci, a je vypumpována, proto musí takový člověk močit častěji a více, než by se na poklidný spánek slušelo. Jinak než močí se tělo přebytečné tekutiny zbavit nedokáže.

Pokud se stav zhoršuje, přijde dušnost, nejprve při námaze, později i v klidu. Nejhorší formou je pak plicní otok, který je opravdu životu nebezpečný, protože plíce jsou zality vodou natolik, že nejsou schopny zabezpečit ani základní zásobění těla kyslíkem.

Někdy je ovšem symptomatika srdečního selhávání naprosto diskrétní. Do ambulance dorazil devadesátitříletý děda s tím, že s ním něco není v pořádku. Když jsem se zeptal, co, odpověděl:

„Pane doktore, mě přestalo chutnat kouřit.  Takže to musí být něco hodně vážného.“

Zakazovat kouření muži, který se přes spotřebu dvaceti cigaret denně dožil devadesáti tří let, je samozřejmě hloupost. O to jsem se ani nepokusil. Vzal jsem stížnosti mého pacienta vážně. A měl jsem pravdu. Stařík se doslova topil ve vodě, na plicích měl několikacentimetrové výpotky a v rentgenu otok plic – zkoušejte dýchat pod vodou! Nejde to a očividně si člověk pod vodou nemůže ani zapálit.

Přijali jsme ho a začali léčit diuretiky, tedy léky na odvodnění.  Za dva dny vyčural čtyři litry, jeho tělesná hmotnost klesla o tři kila a byli jsme s naší prací spokojeni. Děda očividně taky. Po vizitě mě zastavil na chodbě.

„Nemohl byste mě už propustit domů, pane doktore? Já si byl na balkóně zakouřit. A už to zase jde.“

Propustil jsem ho. Cílem naší léčby nemusí být prodloužení života ale zlepšení jeho kvality. A toho jsme mou léčbou očividně dosáhli.

Při odvodňování se musí ale dávat pozor na funkci ledvin. Pokud to s odvodněním přeženete, může se tato funkce až nebezpečně zhoršit. Někdy je stezka po hřebeni skutečně úzká a můžete kdykoliv sklouznout na jednu nebo na druhou stranu. Prostě hra na ostří nože.

Paní Pankesegger v Murau dokázala hovořit bez přestání dvacet čtyři hodin. Na pokoji s ní nikdo nevydržel déle než hodinu, takže pokud přišla do nemocnice, musela dostat v rámci ochrany duševního zdraví ostatních pacientů samotku. Jednou ji přivezla záchranka v otoku plic, kdy už jí z úst stříkala voda. Ještě než jsem ji zaintuboval a zavěsil na dýchací mašinu, snažila se mluvit. Nešlo to, což ji nesmírně frustrovalo. Byla modrá a já si myslím, že to nebyla obvyklá cyanóza, ale spíše zlost, že mi nemůže sdělit novinky z města. Když jsme ji dostali z nejhoršího, začala svízel. Byla přesně tím typem, který má buď vodu na plicích, nebo selhání ledvin. S jejími léky na odvodnění jsem tedy musel hrát skutečně velmi náročnou a jemnou hru. Když se mi v telefonu chválila, že je jí tak dobře, že už zpívala ve sprše, okamžitě jsem jí snížil dávky léků. A nejen kvůli ochraně psychiky jejích sousedů.

Na Slovensku jsem na začátku mé lékařské kariéry působil ve vesnici Hranovnica. O několik let později za mnou do nemocnice do ambulance dorazila jedna z mých někdejších pacientek. Byla to místní drbna, ale jinak velmi zdvořilá a v podstatě i milá paní. Měla problém.

Problém číslo jedna byl, že při debatách s ostatními ženštinami z vesnice začínala být dušná a tím pádem s nimi nedokázala držet krok, což ji velmi frustrovalo.

Druhým problémem byl kašel. Stále kašlala. Už dostala od lékaře trojí antibiotika, a přesto to nepomáhalo. Zhistil jsem se po zhruba dvacetiminutové anamnéze, během níž jsem se dozvěděl o všech událostech ve vesnici za poslední tři roky, že neměla nikdy teplotu a že ten kašel je suchý, nic nevykašlává. A navíc ji nejvíc trápí v noci, brzy po usnutí, takže se už okolo půlnoci budí a pak už nemůže pořádně usnout. Zaráželo mě, že se mnou hovořila normální lidskou slovní frekvencí, tedy zhruba třikrát pomaleji, než bylo u ní obvyklé a že se mezi větami musela nadechnout, což dříve nikdy nedělala. Když se přiznala, že musí v noci třikrát na záchod (problémy s prostatou jsem mohl u mé pacientky s klidným svědomím vyloučit) byla diagnóza hotová.

Předepsal jsem jí diuretikum, vymočila se z podoby a přestala kašlat. O dva týdny později se objevila v ambulanci opět. Přivlekla pytel s dvaceti pěti kilogramy brambor. Jako odměnu pro pana doktora, který ji tolik pomohl.

Vzhledem, že ten pytel dovlekla před dveře mé ambulance dlouhou chodbou plnou užaslých pacientů čekajících na ošetření osobně, a to, aniž by se zadýchala, pochopil jsem, že jsem byl úspěšný a že je vyléčená. I tak se člověk může těšit z léčebného úspěchu.

Já jsem se, než jsem pytel odvlekl k autu, zadýchal.

Pavia


Pavia ist eine unauffällige kleine italienische Stadt (mit ca. 70 000 Einwohner), die sich in der Nähe ihres riesigen Nachbars  – Mailand – duckt, sie verdient sich aber dank ihrer Geschichte und auch wegen ihrer Schönheit mehr Aufmerksamkeit.

Pavia existierte bereits in den römischen Zeiten unter dem Namen Ticinum, damals wurde über den Fluss Ticino die erste Steinbrücke gebaut. Ihr Ruhm begann mit dem Niedergang des Römischen Reiches, als sie zuerst eine der Hauptstädte des Ostrogotenreiches (neben Verona) wurde und danach die Hauptstadt der Langobarden, die sie im Jahr 572 nach dreijähriger Belagerung einnahmen.

Als ich den Fremdenführer Marco in der Kirche San Michele fragte, warum der Häuptling der Langobarden Alboin, der auch zum ersten König dieses Volkes werden sollte, für seine Hauptstadt gerade Pavia und nicht zum Beispiel das nahe Mediolanum ausgewählt hatte, antwortete dieser: „Das ist doch ganz klar.“ Als er dann meinen überraschten Blick bemerkte, ergänzte er seine Aussage versöhnlich: „Natürlich aus dem Blick eines Einwohners von Pavia.“ Marco war einfach „Il patriota locale.“

Seine Argumente hatten allerdings Kopf und Fuß. Erstens, die Langobarden selbst mussten um die Stadt drei Jahre lang kämpfen. Das musste sie logischerweise auf die Idee  bringen, dass diese Stadt gut zu verteidigen war. (Das bewies sich zwar als wahr, trotzdem aber kapitulierte die Stadt letztendlich nach neunmonatiger Belagerung durch Truppen von Karl dem Großen im Jahr 774). Zweitens hatte die Stadt genug Wasser, da der Fluss Ticino aus dem Laggo Maggiore entspringt und  nie austrocknet. Noch dazu hatte sie immer sauberes Wasser, weil der See wie ein riesiges Filter funktionierte und sogar in der Zeit von Schneetau oder Regenfälle ließ er kein Schlamm in den Fluss kommen. Und drittens liegt die Stadt nahe der Mündung von Ticino in den Fluss Po. Die Stadt war also für Schiffe aus Venedig gut erreichbar und diente als eine Umlagestelle für die Waren, in erster Linie für das naheliegende Mailand.

Auch die Religion könnte eine bestimmte Rolle gespielt haben. Langobarden waren, wie die Mehrheit der germanischen Stämme (mit Ausnahme Franken), Arianen und in einem großen Mailand, das unter dem Einfluss seines ehemaligen Bischofs und Heiligen Ambrosius stand, hätten sie wahrscheinlich größere Probleme beim Durchsetzen ihres Glaubens gehabt als im kleineren Pavia. Sie selbst waren absolut tolerant. In der Stadt gab es eine arianische und eine katholische Kirche, so wie auch in allen anderen Städten ihres Reiches. Den Glauben der eigenen Untertanen unterdrückten die Langobarden nicht. Der arianische Glaube war für sie aber immer wieder ein guter Vorwand, Rom als Zentrum des „falschen“ Glaubens zu überfallen und auszuplündern. Als Rom in der Mitte des siebenten Jahrhunderts ihren Angriff das erste Mal abwehren konnte, traten sie zum katholischen Glauben um. Ein weiteres Beharren auf der Lehre des Arianos verlor damit nämlich an Bedeutung.

Und der nächste und wichtigste Grund für die Wahl von  Pavia zur Hauptstadt des Reiches, war die Tatsache, dass Pavia bereits in den römischen Zeiten ein Zentrum der Bildung war. Hier wurden Beamte für die Reichsverwaltung ausgebildet und diese Funktion behielt die Stadt auch in den Zeiten der Herrschaft der Germanen.

Langobarden unterstützten die Bildung. Sie selbst bildeten in der Gesellschaft nur eine dünne Oberschicht, sie mussten sich also auf die Zusammenarbeit  mit der lokalen römischen Bevölkerung verlassen (nur die Adelsschicht rotteten sie erbarmungslos aus). Aus ihrer Sprache blieb im Italienischen nicht viel, vielleicht nur das Wort für Bier  – Birra –  das ist aber genug, den dieses Wort ist natürlich bei weitem nicht unbedeutsam. Die Administrative in ihrem Reich stützte sich auf Latein und in diese Sprache wurde auch in Pavia unterrichtet. Die Universität besteht hier bis heute. Bei 70.000 Einwohnern der Stadt, studieren hier 25.000 Studenten, was der Stadt ein erfrischendes Bild der Jugend verleiht. In der Nacht wird hier sehr intensiv gefeiert. Die Universität befindet sich in einem riesigen Gebäudekomplex mitten im historischen Stadtkern und bildet hier eigentlich ein eigenes Stadtviertel. Die berühmtesten Absolventen dieser Hochschule waren Alessandro Volta, der Erfinder der elektrischen Batterie (seine Statue steht im Atrium der Universität) und angeblich auch Christoph Columbus (seine Statue suchte ich aber vergeblich).

Marco behauptete, dass die Universität von Pavia die drittälteste Universität in Italien, hinter Bologna und Padua sei. Als ich ihn auf die Universität von Neapel aufmerksam gemacht habe, widersprach er heftig. Er war einfach „Il patriota locale“, angetan von Dingen in seiner Stadt. Das Argument, dass die Gründungsurkunde der Universität aus dem  Jahr 1361 stammte, lehnte er entschieden, als einen Trick des Mailänder Herrschers Gian Galeazzo Visconti, ab. Marcos Meinung nach wollte dieser für sich den Ruhm als Universitätsgründers beanspruchen, als er im Jahr 1360 Pavia eroberte und seinem Herrschaftsbereich angeschlossen hat. Eine Hochschule war hier allerdings schon lange vorher. Übrigens beim Eingang in die Universität wird als erster Gründer der Schule Kaiser Lothar bezeichnet, der in den Jahren 795 – 855 lebte. Wer will, kann dies glauben.

Aber zurück zu den Langobarden. Auf diese Epoche ist Pavia zu Recht stolz. In der Burg Castello Visconteo war im Jahr 2017 eine wunderbare Ausstellung, wo die Welt der Germanen beeindruckend, inklusiv der Bedeutung von Bildung in ihrem Leben, dargestellt wurde. Sie waren also keine Barbaren aus dem Norden (sie kamen aus der Region Panonie und verweilten einige Zeit auf dem Gebiet von Österreich und Mähren) und wenn, dann nur am Anfang ihres Wirkens in Italien. Um die Bedeutung der Bildung und der Schulen in der Stadt zu betonen, kaufte König Liutprand (er herrschte in den Jahren 712 – 744) von den Arabern Knochen des heiligen Augustinus, eines der wichtigsten Heiligen, die sich in Cagliari auf Sardinien befanden und übertrug sie nach Pavia, wo sie heute in der Kirche San Pietro Ciel d´Oro aufbewahrt werden. Natürlich ist die Kirche ein Teil des Klosters des Ordens der Augustiner. Der Heilige Augustin arbeitete das erste komplexe philosophisch-theologische System des christlichen Glaubens, das sich auf Novoplatonismus stützte, aus, und gilt als  „Lehrer der Kirche“. Augustin war vor seiner Konversion zum Christentum ein Universitätsprofessor in der Stadt Hippo, im heutigen Tunesien und verstarb in dieser Stadt im Jahr 430 während der Belagerung durch Vandalen. Damit ist seine symbolische Bedeutung für die Bildung unbestritten. Um dieses Symbol noch weiter zu stärken, ließ er aus Rom die Überreste von Böethius, des letzten großen römischen Philosophen, der in der Zeit der Herrschaft des Ostrogotenkönigs Theodorich des Großen hingerichtet worden war, her bringen. Diese sind in der Krypta der gleichen Kirche des heiligen Petrus (San Pietro Ciel d´Oro) aufbewahrt. Der König selbst ließ sich unter einem Pfeiler der Kirche bestatten, wahrscheinlich um in der Nähe der großen Lehrer und Philosophen bleiben zu dürfen.

Die Liebe zur Bildung unterlag aber der Gewalt. Im Jahr 774 nahm Karl der Große Pavia ein und ließ sich in der Kirche San Michele zum italienischen König krönen. Mit so genannter „eisernen Krone“ die natürlich nicht aus Eisen war. Langobarden hatten eine sehr flache Regierungsstruktur. Einzelne Herzöge (dux) waren mehr oder weniger selbständige Herrscher und den König wählten sie als eine eher symbolische Figur, deshalb hatten Langobarden auch keine Dynastien. Übrigens nach dem ersten König, sein Name war Alboin, probierten sie es zehn Jahre ganz ohne König, bis sie darauf kamen, dass er doch in bestimmten Aspekten von Nutzen sein könnte. Als es aber notwendig war, sich gegen die angreifenden Franken zu vereinen, meinten die Herzöge aus den südlichen Provinzen Spoleto und Benevento, dass sie dieser Krieg gar nicht angeht und kamen daher nicht zur Hilfe, was ein fataler Fehler war. Die Kirche San Michele spielt in Pavia eine zentrale Rolle. Sie ist wichtiger als Duomo, die in den Jahren 1488 – 1939 gebaut worden war. Die ursprüngliche Kirche San Michele, wo Karl der Große die Krone einnahm, gibt es nicht mehr. Im Jahr 924 eroberten Pavia die Ungarn (diesmal ging es ganz schön schnell, die Schutzmauer der Stadt, die so lange Alboin oder Karel dem Großen Wiederstand leisten konnten, versagten diesmal kläglich) und machten sie dem Boden gleich. Dabei vernichteten sie auch diese heilige Kirche. Volontär Marco versuchte mir einzureden, dass ein großes Erdbeben daran schuld war, historische Quellen sprechen aber eine andere Sprache. Auf der Stelle der alten Kirche wurde im elften Jahrhundert eine neue Kirche gebaut. Weil die Fassade aus Sandstein gebaut worden war, sieht man sofort wie alt die Kirche ist. Der Regen und Wind wischte die alten Reliefs ab. Im Inneren der Kirche sind fantastische Mosaike auf dem Boden der Apsis und auch die Stelle, wo die Könige auf ihre Krone warten musste. San Michele ist dem Erzengel Michael gewidmet, der in der Symbolik der Langobarden, aber auch der anderen germanischen Stämme, eine zentrale Rolle spielte. Es war eine Kultur der Krieger und Erzengel Michael war der Anführer der Armee des Himmels, der die aufständischen Engel besiegt und in die Hölle gestürzt hatte. Sein Kult geht durch ganz Europa, von St. Michele in Bretagne bis Monte San Angelo in Apulien (übrigens dieses Heiligtum, in einer Höhle im Gebirge Gargano war auch die Pilgerstätte der Langobarden und Grabstätte ihrer Könige). In der Apsis der Kirche San Michele in Pavia wurden Mosaiken aus dem elften Jahrhundert entdeckt, die Symbole von Zodiac sowie auch die einzelne Monate und mit ihnen verbundenen menschlichen Aktivitäten darstellen.

Pavia war die Hauptstadt des Italienischen Königsreiches, die mehr oder weniger nur noch rein formal weiter existierte, bis ins Jahr 1024. In diesem Jahr machten die Bürger von Pavia einen großen Fehler. Nach dem Tod Kaisers Heinrich II. (er wurde später heiliggesprochen, weil er mit seiner Frau Kunigunde  -ebenfalls eine heilige – angeblich keinen Geschlechtsverkehr pflegte. Ob die Ursache wirklich eine Enthaltsamkeit oder eher Homosexualität oder Impotenz – vielleicht nur infolge einer Phimose war, weiß nur der Gott allein, für eine Heiligsprechung hat das aber gereicht) , zerstörten die Bürger von Pavia die alte kaiserliche Falz, die in der Stadt noch König Theodorich der Große bauen ließ. Der neue Kaiser Konrad war nicht bereit diese Tat zu verzeihen und ließ sich zum italienischen König in Mailand krönen. Die Kommune von Pavia schaffte es noch, ähnlich wie die anderen italienischen Kommunen, ihre Adelige dazu zu zwingen, in die Stadt zu ziehen. Diese bauten in der Stadt dutzende Türme, die wie phallische Symbole ihre Häuser schmückten (diese sind sichtbar auf einem Fresko in der Kirche San Theodoro). Heute stehen die letzten drei hinter dem Gebäude der Universität, auf dem Platz von Leonardo da Vinci und manche davon neigen sich bereits bedrohlich zur Seite (bei weitem aber nicht so auffällig wie ihre Verwandten in Bologna). Wenn man eine wahre Vorstellung gewinnen möchte, wie so eine Stadt ausgesehen hat, dann muss man nach San Gimignano in die Toscana, dort steht noch eine ganze Menge.

In San Michele von Pavia ließ sich im Jahr 1154 noch Friedrich Barbarossa zum italienischem König krönen (weil er mit Mailand in einem kriegerischen Konflikt verwickelt war und seine ursprüngliche Pläne sich in Monza, in Sichtweite von Mailand krönen zu lassen, nicht verwirklicht werden konnten), aber der Niedergang der Bedeutung von Pavia konnte diese Tatsache nicht mehr aufhalten. Im Jahr 1360 marschierten in die Stadt die Truppen des Mailänder Diktators (und späteres Herzogs) Gian Galeazzo Visconti ein und die Selbständigkeit der Kommune von Pavia fand damit endgültig ihr Ende. Kaiser Karl IV. ließ sich am 6.1.1355 bereits im Dom von Mailand krönen. Eine andere Möglichkeit hatte er nicht, wenn er wollte, dass ihn der allmächtige Visconti weiter zu seiner Kaiserkrönung nach Rom reisen ließe. Sein Sohn Sigismund machte es ihm am 25.11.1431 nach. Ein Beweis, dass sich das Machtzentrum nun auch formal nach Mailand verlegt hatte.

In Pavia blieb trotzdem viel Sehenswertes. Piazza dela Vittoria mit dem Rathaus und der Kathedrale. Eine Überdachte Brücke über den Fluss Ticino (ponte coperto), die noch aus den römischen Zeiten stammt und bereits einige male zerstört und wiederaufgebaut wurde (das letzte Mal im Jahr 1951). Sie ist sehr schön. Auf der anderen Seite des Flusses gibt es eine zauberhafte Reihe an Häusern  „Borgo ticino“, ein Denkmal auf das Bombardement der Stadt im zweiten Weltkrieg und eine Statue einer Waschfrau, von der aus sich ein wunderschöner Blick auf Pavia über den Fluss Ticino bietet.

Am Rande der Stadt ließ Gian Galeazzo Visconti eine viereckige Festung, als ein Symbol seiner Macht, bauen. Heute befindet sich hier „Museo civico“, also das Stadtmuseum mit einer Pinakothek und einer wunderbarer Ausstellung zur Geschichte der Langobarden.

Noch einmal geriet Pavia ins Zentrum des internationalen Interesses und zwar im Jahr 1525. Ausgerechnet in dieser Stadt kam es zur entscheidenden Kräftemessung zweier der mächtigsten Männer der damaligen Welt. Nämlich jener von Kaisers Karl V. und des französischen Königs Franz I. Die kaiserlichen Truppen erreichten einen überrachenden Sieg, König Franz wurde gefangen genommen und das Gebiet der Lombardei überging für die nächsten zwei hundert Jahre unter spanische Herrschaft. Seit diesem Schicksalstag fehlt dem Castello Visconteo der Nordflügel, der von der französischen Artillerie während der Belagerung der Stadt (die der Schlacht vorausgegangen war), vernichtet und nicht wieder aufgebaut worden ist. Die Schlacht ist in einem Fresko in der Kirche San Theodoro dargestellt worden. Für mich ist dies eine ziemlich überraschende Tatsache, dass ein Bild von diesem furchtbaren Morden seinen Weg in eine christliche Kirche gefunden hat.

Acht Kilometer von Pavia entfernt in Mitte der Reisfelder befindet sich Certosa di Pavia, ein Kloster der Kartusianer. Es handelt sich um ein monumentales Gebäude, das Gian Galeazzo Visconti als Grabstätte für sich und seine Familie bauen ließ. Neben diesem Grab ist hier auch wunderschön die Gruft von Ludovico Sforza und seiner Frau Beatrice zu sehen, die im Alter von 22 Jahren gestorben ist, aber es trotzdem schaffte, dem Mailänder Herrscher zwei Söhne zu gebären. Die Mönche von Kartusianer sind auch noch heute hier. Sie wohnen jeder in einem der zweiundzwanzig kleinen Häuschen, die angeordnet in einem großem Kreis, um einen riesig großen Garte sind. Bei einem davon besteht die Möglichkeit es zu besuchen, um sich ein Bild über das Leben der Ordensbrüden machen zu können.

Pavia ist eine der wenigen italienischen Städte, die nicht an das Autobahnnetz angebunden sind. Die Studenten reisen offensichtlich lieber mit dem Zug ein. Auch diese Tatsache verleiht der Stadt eine ruhige ländliche Schönheit. Sollten Sie im Besitz eines großen Autos oder Karavan sein, könnten Sie auf dem Weg von Süden über Ticino Probleme bekommen. Hier ist nämlich die Straße nur für PKWs reserviert, mit einem größeren Wagen kommen sie zwischen den Barrieren einfach nicht durch. Große Wägen und Busse müssen durch die mittlere Spur fahren, wie sie zum Schlüssel kommen, damit Sie diese Spur öffnen können, weiß ich leider nicht.

Pavia ist sicher einen Besuches wert, besonders für Menschen, die Ruhe und Geschichte lieben. Der Aufenthalt hier ist ein echter Balsam für die Seele.

 

 

 

 

Proč zvoní demokracii umíráček


Asi nikdo se nemýlil tak fatálně v předpovědi budoucnosti lidstva jako Francis Fukujama, když v roce 1992 vydal svou knihu „End of history and The Last Man“. V českém překladu vyšla u Rybka Publishers v roce 2002. Je zajímavé, že Rybka vydával dvě si protiřečící knihy (Opakem Fukujamy byla kniha  Samuela P. Huntingtona „Střet civilizací“ kterou autor zveřejnil čtyři doky po Fukujamovi, tedy v roce 1996, u nás ale vyšla už v roce 2001) v opačném pořadí než vznikly.

Do jisté míry se dá Fukujamův omyl pochopit. S nezlomnou americkou naivitou se domníval, že každý člověk, který jednou ochutná plody demokracie a s ní spojené svobody, už nikdy nebude chtít žít v jiném politickém systému, než v demokratickém. A na začátku devadesátých let dvacátého století se pokoušely vydat na demokratickou cestu nejen státy středí Evropy, ale s demokracií koketovalo dokonce  Rusko a v Číně potlačila komunistická vláda hnutí studentů jen masakrem na Náměstí nebeského pokoje a optimisté se domnívali, že takto nedokáže ani čínský politický systém potlačovat volání po svobodě navždy. Na posledního evropského diktátora Lukašenka v Bělorusku bylo pohlíženo jako na exota s omezenou životností. Fukujama tedy měl prameny, z nichž mohl svůj optimismus čerpat.

Nakonec dopadlo všechno jinak. V Číně se komunismus nejen udržel, ale dále prohloubil v kult jednoho muže stejěn jako tomu bylo v časech Mao-ce-tunga. V Rusku převzal po krachu pokusů zavést v zemi demokracii moc Vladimír Putin a zavedl tam pozvolna diktaturu jednoho muže, podobně jako v Číně. Pokus o zavedení demokracie v arabském světě v roce 2011 skončil nezměrnou tragédií, která stále ještě neskončila a paradoxně vedla k oslabení demokracie i v zemích, kde už měl být tento systém zažitý. V Turecku, kde panovala demokracie od roku 1924, se zmocnil absolutní moci nový sultán Erdogan a v samotné Eropské Unii se od demokratických principů odklání stále víc země jako Maďarsko nebo Polsko.

Fukujamova vize se tedy nenaplnila, právě naopak, vývoj vzal právě opačný směr. Dokonce i americký prezident Donald Trump je s demokracií na štíru, k jeho zoufalství je ale americký politický systém natolik odolný a vybavený tolika pojistkami, že se mu přes veškerou snahu nedaří tento systém změnit k obrazu svému. Proč ale tedy demokracie zklamala? Proč se nedokázala prosadit jako všeobecně uznávaný ideální model vlády? Kde se stala chyba? Ve většině zemí, které se od demokratických principů odklonily, rozhodli o tomto trendu voliči ve svobodných volbách  – ať už to bylo na začátku Putinovy či Erdoganovy vlády, demokratickými volbami se k moci dostali i Orbán a Kaczynsky, až potom začali její principy otesávat. Což znamená, že demokracie nebyla pro jejich dostatečně přitažlivá. Ostatně kromě Mečiara v roce 1998 byli všichni tito rádobydiktátoři vůlí voličů v dalších volbách potvrzeni. Ale demokraticky byl k moci přece vynesen i Adolf Hitler. Což vedlo k největší tragédii našeho kontinentu v dějinách, z které si vlastně Evropa už nikdy tak docela nevzpamatovala.

Přesto jen v Rakousku, tedy v zemi od roku 1945 žité demokracie by 24 % obyvatelstva preferovalo před demokracií vládu „umírněné diktatury“. Rozuměj, diktatury ruského typu. Kde sice nefunguje ani svoboda projevu ani nezávislost justice, ale kde nejsou – aspoň oficiálně – žádné koncentrační tábory, a lidé s jinou orientací, jako například homosexuálové, smějí být sice beztrestně vražděni, neděje se to ale v k tomu určených zařízeních. A člověk se s hrůzou ptá, co se to s těmi lidmi stalo? Kde se stala chyba?

Stala se. A pořádná. Bylo to na začátku devadesátých let, kdy se demokracie vzdala kontroly finančních toků a nechala za sebe vládnout peníze. Peníze, jak známo, nemají žádnou morálku, což logicky vedlo k morálnímu rozvratu celé společnosti. Po roce 2010, tedy o dvacet let a jednu generaci později, dostává demokracie za toto své selhání vystaven účet. Že se od ní nejvíc odvracejí lidé v nových zemích EU, tedy v takzvané Višegrádské čtyřce má svůj důvod ve zklamání, které jim nový politický systém způsobil. Ale nejen v tom.

Další velkou chybou bylo, že liberalismus vystoupil z břehů. Ochrana práv jednotlivce dosáhla absurdních rozměrů, které jsou už škodlivé pro fungování společnosti. Tři příklady z Rakouska, kde byla nedávno odsouzena nemocnice za to, že kolečkové křeslo, v němž seděl tělesně postižený nesvéprávný pacient, mělo zatažené brzdy – soudcem to bylo označeno za nedovolené omezení osobní svobody. Ještě lepší rozsudek z roku 2005, kdy byla odsouzena k úhradě škody nemocnice ve Welsu v Horním Rakousku, protože pacient, který bil své kolegy na pokoji a házel po nich různé předměty, dostal na uklidnění injekci diazepamu a po ní usnul. I to bylo soudcem ohodnoceno jako nedovolené omezení osobní svobody a v zdůvodnění rozsudku stojí doslova: „bití jiných pacientů a házení předmětů není důvodem k omezení osobní svobody jednotlivce.“

Na druhé straně se justice snaží už víc než deset let usvědčit z korupce bývalého ministra Karla-Heinze Grassera a nepodaří se jí to, protože telefonní odposlechy, kde se jeho komplic nepřímo k podvodu přiznal, nebyly v tom okamžiku ještě povoleny. Připomíná vám to něco? Kausa Rath nechává pozdravovat.

Není divu, že prostý člověk takové justici nerozumí, nemá k ní důvěru a nemá pocit, že ho tato chrání. Naopak bojí se jí a hledá ochranu jinde. Když se pak Kaczynsky rozhodne podrobit ji politické kontrole, nevystoupí na její ochranu.

Jestliže si člověk v těchto zemích sliboval od svobody tisku kontrolu politických elit, po krátké době ho začala pluralita názorů unavovat. Po dlouhé době, kdy mu Rudé právo a televize a rádio komunistického Československa servírovalo zprávy, kterým z principu nevěřil, se najednou dozvídal věci rozmanité, viděné z rozdílných úhlů a měl si vybrat, kterému z těchto pohledů chce uvěřit. To způsobilo jen nejistotu a po krátké době jednoduchý úsudek, že jsou všichni podvodníci a věřit nelze nikomu. Internet pak dokonal dílo zkázy. Jestliže si od internetu politici původně slibovali necenzurovaný přístup k informacím a tím poslední smrtelnou ránu světovým diktaturám, zcela se zklamali. Stal se pravý opak, internet se stal zbraní diktátorů. Internet se totiž cenzuruje snadněji než noviny, v Turecku zakázali dokonce i Google, a tak se k zakázaným informacím dostane jen hrstka technických nadšenců – a navíc jsou ihned vystopovatelní. Navíc se internetu zmocnily síly demokracií opovrhující a jí nepřátelské. Šíření demagogie a účelových lží je totiž internetem mnohem snadnější než v tisku. Svoboda tisku se dá omezit například zákonem o urážce veličenstva, kde je jakákoliv kritika vládce trestným činem – tak je to teď v Číně, kde se jakákoliv rozhodnutí prezidenta Si Ťi-pchinga rovnají ústavním zákonům a jsou tedy nekritizovatelná. Tureckým způsobem se novináři prostě pochytají a zavřou do vězení. Odtud nepíšou a neotravují.  Jde to i ruskou cestou, kde se nepohodlná tiskovina buď přímo zakáže, nebo se do redakce pošlou vyšetřovatelé, kteří mají NĚCO najít – daňové úniky, podplácení nebo třeba pohlavní zneužívání nezletilých a oni TO najdou. Protože vědí, že to najít musí. Ale jde to i maďarskou cestou. Vládě kritické tiskoviny se nechají finančně vyhladovět. Jde to samozřejmě pokutami a soudními procesy, na které si redakce musí platit advokáty, ale nejlepší cesta je ta, že pokud nějaký podnikatel v takových novinách zveřejní svůj inzerát, nemůže už nikdy počítat se státní zakázkou. Bez reklam nepřežije dnes žádný časopis – a tak hned po volbách skončily jediné kritické maďarské noviny Magyar Nemzet. Pikantní na tom je, že je to EU, která pomáhá takto likvidovat svobodu tisku v Maďarsku – při oněch státních zakázkách jde hlavně o rozdělování dotací z Eurofondů.

A tak se velká část obyvatelstva na své novodobé diktátory vlastně ani nezlobila, když svobodu tisku zrušili a začali je zásobovat opět jen oficiální propagandou. Spíše to většina obyvatelstva přivítala s úlevou. Odměnou Viktorovi Orbánovi za tento krok bylo ohromující volební vítězství. Lidem nevadí, že Orbánovi kamarádi rozkrádají stát tak, jako ještě nikdo před nimi. Oficiálně o tom nikdo nepíše a šeptandě můžete, ale nemusíte věřit. Ostatně velký Viktor všechny takové zprávy označuje za štvavou kampaň ze zahraničí, ať už z Ameriky od krajana Söröse nebo z Bruselu. Což mu ovšem nebrání čerpat z Bruselu dotace ve výšce 25 miliard!!! eur ročně a tyto rozdělovat svým kamarádům, z nichž všech jsou už milionáři. A Brusel? Platí dál, blahopřeje Orbánovi k volebnímu vítězství a netroufá si tok peněz o nichž dobře ví, že jsou rozkrádány (ale nemá důkazy, protože vyšetřování konzumace dotací podléhá místní justici, kterou má maďarský vládce zcela pod kontrolou) přerušit. Korupce v Maďarsku neprolézá politický systém, ale stala se sama politickým systémem podobně jako tomu bylo v Zimbabwe prezidenta Mugabeho – ten rozděloval rozvojovou pomoc svých věrným a tím se držel u moci. Orbán může argumentovat svým silným mandátem, který mu voliči dali – a má v tom pravdu. 48,5 % maďarských voličů dalo přednost „diktatuře umírněného typu“ před „chaosem“ demokracie. Ten mandát je opravdu velmi silný. Maďarští voliči se nehnali v obrovském počtu k volebním urnám, aby Orbána odvolili, jak doufala opozice, ale aby ho pro sebe podrželi. Nevolili tedy „menší zlo“, jak to často bývá, ale volili z přesvědčení. Samozřejmě.  Kdo jiný by dokázal tak nestoudně EU obírat o peníze a ještě se jí vysmívat do tváře. Že se ty dotace rozdělují podivně? Že Orbánův zeť dostane zakázku na veřejné osvětlení, které pak nesvítí. Ale prosím vás! Vždyť to byly peníze z Bruselu a z cizího krev neteče. Díky evropským dotacím Maďarsko hospodářsky prosperuje, i když ho opustila celá mladá generace a soukromí investoři se drží zpátky, protože nejsou pro své projekty schopni sehnat kvalifikované lidi. A bezmocná EU, která se stále více mění z politického útvaru v diskusní klub, nemá tušení, co má dělat s politikem, který šlape po základních principech, na nichž by mělo evropské společenství stát. V čase euforie zapomněla zabudovat do své bezprecedentně kompĺikované ústavy bezpečnostní mechanismy, které by ji proti takovému zneužívání chránily. A tím si podepsala rozsudek smrti – i když se s jeho vykonáním ještě otálí.

V Polsku není situace jiná, Jaroslav Kaczynsky byl první, kdo Orbánovi k jeho volebnímu vítězství blahopřál. Zbavil už justici nezávislosti a podřídil ji vládní moci, aby soudila podle „osvědčeného“ rozuměj komunistického systému.

Na Slovensku se probudila občanská společnost po smrti novináře Jána Kuciaka a jeho snoubenky, přinutila k odstoupení premiéra Fica, nevynutila si ale změnu politického systému, stojícího na korupci.

A Česko? Po pravdě řečeno jsem poslední tahy Andreje Babiše tak zcela nepochopil. Očividně přivedl jednání se sociální demokracií, ke kterému ho jakož i ČSSD přinutil prezident Zeman, úmyslně ke krachu. Pokud totiž vyjednáváme s někým o budoucí spolupráci, nemůžeme ho současně pře facebook urážet. Tedy, pokud to s tím vyjednáváním myslíte vážně. Přepočítal se nebo to byl úmysl? Počítat Andrej umí, takže to zřejmě vážně nemyslel. Samozřejmě s podporou komunistů a Okamury bude mít silnější vnitrostátní pozici, protože obě tyto strany jsou v zahraničí nežádoucí a nemůžou si tedy zas až tak vyskakovat. Nicméně jim Babiš bude muset nabídnout ústupky, aby si koupil jejich podporu a bude to muset dělat stále znova a znova. A musí počítat s tím, že zejména komunisté budou ve svých požadavcích stále drzejší. Ondráček byl jen malý překrm. Že se nejedná o strany demokratické, není třeba připomínat. Česko se v takovém případě posune na východ, kam se už odebralo Maďarsko a Polsko, dál od Bruselu a blíž k Moskvě. Což zřejmě – aspoň podle prezidentské volby – je přání sice těsné ale přece jen většiny českého obyvatelstva. Tedy diktatura umírněného typu by zřejmě této části obyvatelstva taky nevadila. A Zeman teď díky slabosti roztříštěného parlamentního spektra i podivných Babišových hříček dostal do rukou zase jednou nečekaně velkou moc, tedy věc, po které vždycky toužil. Byl to důvod, proč z vlády odešel ministr vnitra Pelikán, který ukázal páteř a vydal hackera Nikolina do USA, čímž pana prezidenta rozzuřil. Jenže stejně ho rozčílil i Babiš vypovězením tří ruských diplomatů či Okamura, když jeho poslanci hlasovali, že Zemanův kancléř Minář má povinnost prokázat bezpečnostní prověrku. Moc ve státě teď leží v rukou do sebe zamilovaného a chorobně mstivého starce.

Kontrolu sdělovacích prostředků si Babiš kupuje, nezískává ji násilím jako Orbán nebo Erdogan, ale penězi. Úplnou kontrolu ale nezískal, nejvíc rebeluje médium nejvlivnější – Česká televize. Nepochybuji, že premiér v demisi s panem prezidentem projednávali už nejednou, jak na ni. Ostatně víme, že jak Zeman, tak Trump či Fico svobodná média a nezávislé novináře přímo nenávidí a omezení svobody tisku je jejich nejvroucnějším přáním. Zatím se to podařilo jen Orbánovi – a samozřejmě Putinovi a Erdganovi, ale to je jiná liga.

Evropská Unie se dostala na rozcestí. Otcové zakladatelé žili plně pod vlivem Fukujamova optimismu a proto vůbec nemysleli na to, že by některá země, když už jednou demokracii okusí, ji demokratickou cestou zase opustila. Ztráta demokracie je většinou rychlá a bezbolestná, její znovudobytí ale dlouhé a často krvavé. Fukujama se očividně mýlil, mýlili se tedy i zakladatelé EU. Společenství postavené na mylných premisách je odsouzené k zániku. EU, pokud chce dále působit jako ochránce demokratických hodnot, se musí buď reformovat nebo, pokud to nebude možné – a to nebude – rozpustit a založit se znova. Pak by ale měly do tohoto společenství patřit nejen země, které chtějí ze spolužití ekonomicky profitovat, ale takové, které jsou ochotny zastávat základní morální a politické hodnoty svobodné demokratické společnosti. Každá by se mohla rozhodnout svobodně, zda chce k takovému společenství patřit.  Pak by to nebyla volba prezidenta Zemana „protože tak krásně mluví“ ale rozhodnutí o směřování země na další desetiletí či staletí. Na západ či na východ, rozhodnout by musela většina obyvatelstva. EU bude k takovému kroku jednou přinucena. Pokud to neudělá, bude to právě ona, která bude pilně zvonit umírající demokracii umíráčkem – a ještě to i zaplatí.

 

Proč nekupovat telefon Samsung


 

Je to vlastně hlavní motor jihokorejské ekonomiky, která roste přímo zázračně a překonává už japonskou ekonomiku (možná i díky nižšímu zadlužení a tím pádem větším možností státních investic).

Samsung je na poli mobilních telefonů číslo jedna. A s touto masovou produkcí začínají i problémy. Od technických až po aroganci ekonomického mamuta. A tehdy nastává čas, kdy se má zákazník takovému výrobku raději vyhnout.

Určitě jste slyšeli o problémech s hořícími akumulátory, které pověst firmy hodně zhoršily. Ale můj osobní zážitek mě rovněž přiměl k rozhodnutí, už nikdy si Samsung nekupovat.

Stalo se následovné. Mé mamince se rozbil její prastarý mobilní telefon – ještě tlačítkový právě, když byla na návštěvě ve Vídni. Rozhodl jsem se situaci řešit okamžitě a koupil jsem jí nový Samsung Gagaxy – aby mohla konečně i vidět vnoučata na WhatsApp, kam ihned nadšeně nastoupila. Zdálo se, že jsme problém na několik let vyřešili. Chyba lávky.

Po třech měsících provozu (no dobrá, skoro čtyřech) akumulátor umřel. Jednoznačně nedostatečná kvalita a tedy věc garance. Jaké bylo naše překvapení, když byla garance odmítnuta. Zjišťoval jsem, jak je to možné, na akumulátor je přece jednoroční garance a dozvěděli jsme se, že ani certifikované servisy Samsung v České republice neposkytují garanci na přístroje zakoupené v zahraničí. Zdůrazňuji, že se jednalo o Rakousko, tedy žádnou exotickou krajinu, ale souseda a člena EU, kde se stále hovoří o volném trhu a o volném pohybu zboží.

Zcela jsem problém nechápal. Pán z Duo Mobil v Olomouci nám vysvětlil, že se tak Česká republika brání „šedému dovozu.“ To mi trochu vyrazilo dech, protože jsem to slovo ještě nikdy neslyšel. Prý si tak česká republika chrání svůj vnitřní trh, aby lidé nenakupovali mobilní telefony LEVNĚ v zahraničí, ale museli se spokojit s českou cenou. Podle všeho je tedy mobilní telefon v Rakousku levnější než v České republice – což mě překvapilo nemálo. Normálně se ceny přizpůsobují kupní síle obyvatelstva a ta je v česku ještě stále prokazatelně nižší než v Rakousku. Samozřejmě pokud prodavač nechce zákazníka „natáhnout“ tedy obrat a obohatit se na něm. Což zřejmě – pokud správně interpretuji specialistu z Duo Mobil, je ten případ. Můj přítel argumentoval, že při nákupu auta kdekoliv v EU garance platí v celém prostoru EU. Na to se mu dostalo úsečné odpovědi, že „auto je auto, ale mobil je mobil“.

Moje podezření, že zde něco smrdí a služby telefonních operátorů v Česku jsou zřejmě nestoudně předražené mi právě dnes potvrdila i analýza Evropské Komise. Česko bylo zařazeno ve službách mobilních operátorů mezi čtyři nejdražší země v Evropské Unii (vedle Maďarska, Řecka a Kypru – tedy žádná zrovna vybraná společnost. A zdá se, že k tomu požívají o politickou ochranu státu. Občan tedy znovu zůstal na cestě a nikoho nezajímá.

Ale zpět k našemu problému ze Samsungem.

V certifikovaném Servisu Samsungu ovšem akumulátor neměli.  Prý má maminka příliš moderní přístroj a tak musí Aku objednat. „Ale to víte, paní, teď jsou svátky, to určitě tak rychle nestihneme, nejdřív tak za týden.“

Zkuste dnes žít týden bez telefonu!

Kolik bude oprava stát, zatím nikdo nedokázal říct. Tedy skutečně velmi kvalitní a kompetentní servis.

Garance tedy neplatí, akumulátor nefunguje, musíme do Samsungu zainventovat a dělám to určitě naposledy. Má důvěra v tuto firmu je nenapravitelně otřesena. Jak to tedy vlastně je?

  • Mohl si onen pán z Duo Mobil v Olomouci tento důvod vymyslet, aby nemusel nic dělat? Dost nepravděpodobné, protože firmě jde přece o peníze a garanční opravy jsou vděčným objektem příjmu.
  • Čeští zákonodárci skutečně přijali nějaký zákon nebo vyhlášku o „šedém dovozu“ a garance na zboží zakoupené v zahraničí v Evropské Unii skutečně neplatí. Zřejmě si čeští zákonodárci nedovolili použít termín „černý dovoz“ který ztotožňujeme s pašeráctvím, aby je EU nežalovala. Celá EU jako jednotný hospodářský prostor je pak jen špatným žertem a nemusíme se divit, když se rozpadne. Pokud z volného pohybu zboží profitují jen výrobci a prodejci, ale ne zákazník, k čemu to pak je? Páni zákonodárci očividně zapomněli, že volit chodí právě oni zákazníci. Poněkud paradoxní mi připadá, že certifikovaná firma, zastupující Samsung v České republice nezastupuje zájmy své firmy, ale české ekonomiky, tedy přesněji řečeno českých prodejců mobilních telefonů. O tom že nemá náhradní díly, raději pomlčím.
  • Samsung sám má smlouvy ne s EU ale jen s jednotlivými zeměmi a prodeje se řídí pak smlouvami s národními státy, což by svědčilo o nekompetentnosti firemního vedení. Kvalita výrobků má stále se zhoršující pověst a po této osobní zkušenosti samozřejmě už u Samsungu nikdy mobilní telefon kupovat nebudu. A nedoporučoval bych to ani nikomu jinému.
  • Každopádně je ztráta důvěry zákazníka Samsungu naprosto ukradená. To odpovídá novému myšlení prodejců – reklamace jsou obecně odmítány, hledá se každá záminka, aby výrobce nemusel za poruchu ručit. Ostuda? Ale prosím vás, za tu se přece neplatí! Zažil jsem to před několika lety u fotoaparátu Ricoh. Zákazník je prodejci naprosto lhostejný, jestli přijde znova nakupovat nebo ne, je jedno, rozhoduje jen nejbližší kvartál a v něm se dá odmítnutím garance získat pár euro. Že zákazník už nikdy nepřijde? Ale to se přece v běžícím kvartálu neprojeví! Dlouhodobé strategie, které platily ještě v letech devadesátých, jsou už opuštěny, rozhodující je jen rychlý zisk.

Mimochodem, mohl by mi někdo ze čtenářů, který se v právní situaci vyzná lépe než já, ozřejmit jak to ve skutečnosti je? Rád bych se v té džungli vyznal.

PS: Ani po týdnu není problém vyřešený. Samsung prý poslal do ostravského servisu špatnou baterku. Ještě otázky?

 

Brescia


Was wollt ihr dort tun? So haben mich meine italienischen Freunde gefragt, als ich ihnen mein Absicht diese norditalienische Stadt zu besuchen, mitgeteilt habe. Dort gibt es doch gar nichts! Eine Industriestadt, chaotisch wachsend am Fuß der Alpen, touristisch absolut uninteressant, so lautete  ihre Beurteilung. Ich ließ mich nicht verunsichern, mein Reiseführer versprach mir inmitten des Chaos von Brescia ein wunderschönes Stadtzentrum. Außerdem warnte er vor Unmengen an Schulausflügen. Wenn also so viele italienische Schüler die Stadt besuchen, muss dort etwas Interessantes sein, dachte ich mir. Ich hatte recht. Es gab dort tatsächlich Unmengen der Schulausflügen. Laute italienische Kinder mit noch lauteren italienischen Lehrern, die sich bemüht haben, dem unerzogenen Nachwuchs die glorreiche Geschichte ihres Landes beizubringen. Ich hatte für die Lehrer voller Verständnis. Wenn sie sich in ihren Klassen durchsetzen und etwas ihren Schützlingen mitteilen wollten, mussten sie eine Lautstärke von ungefähr 80 – 100 Dezibel entwickeln. Und sie wollten es. Wo sonst, wenn nicht in Brescia kann man so gut die historische Entwicklung Italiens – und nicht nur des nördlichen Italien – verfolgen.

Ich habe noch nie eine Stadt gesehen, die ihre Geschichte so schätzen und so stolz präsentieren würde. Brescia war in diesem Punkt absolut imposant. Das war der Grund, warum  herum die Schulausflüge überall liefen. Das war aber auch das einzige, was man als negativ bezeichnen konnte, ab und zu war es für ein alterndes Ehepaar (also für uns) ein wenig anstrengend. Sonst war ich aber glücklich, dass ich mich von dem Besuch dieser Stadt nicht abhalten ließ.

Brescia war einmal vor sehr langer Zeit eine gallische Ortschaft, bis sie von Römern eingenommen wurde. Bereits im ersten Jahrhundert vor Christus hatten die Bewohner des damaligen Brixia die bewährte italienische Taktik verwendet, die diese Nation noch immer nutzt und noch immer mit Erfolg. Es ist wirklich ein Phänomen. Egal auf welcher Seite Italien in den letzten zweihundert Jahren in einen Krieg eingetreten ist, es beendete den Krieg immer auf der Seite des Siegers. Und immer hat es etwas dazugewonnen, obwohl auf den Schlachtfeldern seine Soldaten von einer Niederlage in die nächste schlitterten. Brixia verwendete dieses Rezept bereits vor zweitausend Jahren. Im Krieg der Römer gegen ihre Verbündeten verwendete die Stadt eine abwartende Taktik, um sich dann den siegreichen Römern anzuschließen. Als Belohnung bekam die Stadt Rechte einer römischen Kolonie und die Stadt erlebte ihre erste Blüte. Später sorgte der Kaiser Vespasian für den Ausbau der Stadt, nach ihm blieb in der Stadt eine imposante Theaterruine.

Nach dem Zerfall des römischen Reiches wurde Brescia zu einem der langobardischen Herzogtümer und gerade der letzte langobardische König Desiderius war vor seiner Wahl zum König Herzog von Brescia. Er gründete in seiner Residenzstadt ein Kloster San  Salvatore, das heute gemeinsam mit dem benachbarten Klosterkomplex der Heiligen Julia eines der wunderbarsten Museen darstellt,  dass ich in letzter Zeit besuchen durfte.

Im zwölften Jahrhundert entstand in Brescia eine Kommune, die sich nicht dem Kaiser unterstellen wollte und deshalb als ein Mitglied der lombardischen Liga gegen Friedrich Barbarossa kämpfte. Gleichzeitig übte sich die Stadt im Hass gegen das nahe Bergamo. Im Kampf gegen Barbarossas Enkelsohn Friedrich II. erlitt Brescia gemeinsam mit Mailand eine vernichtende Niederlage bei Cortenuovo. Trotzdem weigerte sich die Stadt vor dem Kaiser bedingungslos zu kapitulieren, was zur Folge hatte, dass sich der Kaiser entschied, gleich im darauffolgenden Jahr die Stadt zu erobern und zu demütigen. Er wollte in Brescia ein Exempel statuieren. Brescia sollte die erste in der Reihe der niedergeschlagenen Kommunen sein. Der Brennerpass, den Brescia kontrollierte, war nämlich für den Kaiser von essentieller Bedeutung. Über den Pass konnten nach Italien deutsche Ritter strömen,  die sich im kaiserlichen Dienst auszeichnen  und Geld verdienen wollten und die von Italiener wie Teufel gefürchtet wurden. Die Bürger von Brescia fanden aber die richtige Verteidigungstaktik. Der Kaiser verpflichtete einen jungen genialen Ingenieur, der ihm ermöglichen sollte, die Stadtmauer zu überwinden. Als das die Bürger der Stadt erfuhren, besuchten sie diesen jungen Mann und boten ihm die Bürgerschaft der Stadt sowie auch die Ehe mit der Erbin eines der wichtigsten und reichsten Männer der Stadt an. Der junge Mann verstand richtig, wo seine Zukunft lag. Er nahm das Angebot an, heiratete und als der Kaiser vor der Stadt erschien, stand er bereits auf der Seite seiner Feinde und überraschte die kaiserliche Armee mit immer neuen überraschenden Verteidigungsideen. Der Kaiser konnte die Armee nur für sechs Wochen finanzieren – für mehr gab es kein Geld – er zog enttäuscht ab und die Sieger bauten zur Erinnerung des großen Triumphs das erste Rathaus aus Stein auf dem Hauptplatz – heute der Platz des Pauls VI.

Im Jahr 1311 waren die Brescianer weniger erfolgreich. Sie entschieden sich wieder einmal dem Kaiser nicht zu gehorchen. Diesmal war es der erste Luxemburger auf dem kaiserlichem Thron, Heinrich VII. Dieser ließ in der Anstrengung, die ungehorsame Stadt zu besiegen, nicht nach. Nicht einmal, als die Verteidiger der Stadt seinen Bruder Walram getötet hatten. Die Stadt musste letztendlich kapitulieren, die Stadtmauer wurden niedergerissen und die Anführer des Aufstandes hingerichtet.  Als aber der Sohn des Kaisers, der tschechische König  Johann der Blinde nach Italien einmarschierte, waren es gerade die Bürger der Stadt Brescia, die ihm als erste die Stadttore öffneten und ihn zum „Signore“ wählten, also zum Herrscher und Beschützer der Stadt. Johann blieb der Stadtherr sieben Jahre lang, dann aber, weil er immer leere Taschen hatte und Geld für seine Kriegführung brauchte, verkaufte er die Stadt an Visconti aus Mailand. Unter der Herrschaft von Mailand blieb Brescia bis zum großen Koalitionskrieg im Jahr 1428, danach kam es gemeinsam mit dem benachbarten Bergamo unter die Obhut von Venedig.

Brescia ist eine große Baustelle. Schon deshalb, dass hier eine U-Bahn gebaut wird (für eine Stadt mit 200 000 Einwohner ist es ein sehr mutiges Projekt, aber einige Stationen funktionieren bereits und nach dem Besuch von Brescia begann ich mich zu fragen, warum so etwas nicht in einer Viertelmillionenstadt Graz möglich wäre, wo die Verkehrssituation möglicherweise noch katastrophaler als in Brescia ist). Mein GPS führte mich ins Stadtzentrum, dann kannte es sich aber im Gewimmel der Einbahnstraßen und Baustellen nicht mehr aus und überließ mich meinem Schicksal. Ich verdammte es und fand letztendlich einen Parkplatz am Rande des Stadtparks – wo einmal die Stadtmauer mit dem Graben stand. Von dort war es ins Stadtzentrum  nicht weit.

Der Hauptplatz heißt „Platz Pauls VI.“. Er heißt nach dem Papst, der als Joannes Battista Montini in der Nähe von Brescia geboren und in dieser Stadt zum Priester geweiht wurde. Er wurde hier zum Bischof und Kardinal und von hier wurde er dann im Jahr 1963 zum Nachfolger Johannes XXIII. gewählt. In der Kathedrale in Brescia hat er ein fiktives Grabmal und eine Statue. Und das, obwohl Paul VI. ein bisschen unglücklich als sogenannter „Pill pope“ in die Geschichte eingehen sollte. Papst Paul VI. hatte nämlich einen Zwangsbedürfnis in seinen Enzykliken zu allen, aus seiner Sicht für die Kirche wichtigen Themen, Stellung zu nehmen. Er publizierte sie mehrmals im Jahr und es waren z.B. „Über der Weg der Kirche in der heutigen Welt“ oder „Über das Zölibat“ usw. In seiner Enzyklika „Humannae vitae“ im Jahr 1968 trat er entschieden gegen die kontrollierte Schwangerschaft und Verhütung an. Es war eine Reaktion auf die Einführung der neuerfundenen hormonellen Verhütung, unter anderem ein Beweis, wie weit vom wirklichen Leben die damalige Kirche entfernt war.  Der Spott, den er dadurch ernte, brach ihn und er publizierte weitere zehn Jahre bis zum Ende seines Lebens keine Enzyklika mehr. Die Kirche besteht auf dem Standpunkt von „Humannae vitae“ bis heute, obwohl sie in diesem Punkt beinahe niemand mehr ernst nimmt.

Paul war sicher ein konservativerer Papst als sein Vorgänger. Im Gegensatz zu ihm verweigerte er jede Verhandlung mit den kommunistischen Regimen und beharrte auf mehr Rechte für die Gläubigen in den Ländern des kommunistischen Blocks. Er war kein schlechter Papst, man kann den Stolz der Brescianer auf ihren Landsmann gut verstehen. Die Kathedrale hat aber außer seiner Statue und  der Hand des heiligen Benedikts, des Gründers des Ordens der Benediktiner und Patrons Europas, nicht viel zu bieten. Die Alte Kathedrale, die neben der neuen auf dem Hauptplatz steht und die durch ihre Mosaiken berühmt ist, ist am Montag und Dienstag geschlossen. Wir waren dort am Dienstag. Aber die alte Kirche ist auch beim Blick von außen faszinierend. Sie ist nämlich eine riesige Rotunde, architektonisch im Stil des frühen Mittelalters, in einer so riesigen Dimension habe ich eine Rotunde noch nirgends gesehen.

Auch das Rathaus ist ein imposantes Gebäude mit einem großen Innenhof, es demonstriert die Macht einer reichen Stadt. Spätere Herren der Stadt, die Venediger, mochten aber nicht von diesem Gebäude aus herrschen, sie fühlten sich hier im Angesicht des Stolzes ihrer Untertanen nicht wohl. Sie bauten also auf einem anderen Platz ein neues Gebäude im Stil der Renaissance, nach diesem Gebäude trägt dann der Platz den Namen „Piazza de Lodgia“. Es handelt sich um den schönsten Platz in der Stadt und um einen der schönsten in Norditalien überhaupt. Imposant ist auch die „Via dei Musei“. Diese Straße beginnt bei einer von außen unauffälligen aber im Inneren wunderschönen Kirche, „Santa Maria della Caritá“. Dieses Kirchlein hätten wir ohne weiteres übersehen, hätten uns nicht die Bürger von Brescia auf dieses Juwel aufmerksam gemacht. Ich habe wirklich noch nirgends erlebt, dass die Einheimischen Touristen so eindringlich auf die Denkmäler der Stadt aufmerksam gemacht hätten und darauf aufpassten, dass den Besuchern nichts entging. Die Kirche ist ein echtes barockes Juwel mit einer bemerkenswerten Lorettokapelle hinter dem Altar, sie war sicherlich eines Besuches wert. Bei ihr beginnt dann die „Via dei Musei“. Eine enge Straße, flankiert mit Eingängen in die Renaissancepaläste. Nein, nicht mit Häusern, sondern wirklich nur mit Palästen aus der Zeit der Hochrenaissance, einer neben dem anderen. Alle aus der Zeit der Prosperität und des Reichtums der Stadt im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert. Mit Innenhöfen und dort dann – Ausgrabungen aus den römischen Zeiten. Wie uns ein freiwilliger Aktivist mit einem unglaublich gebrochenen Englisch kombiniert mit dem einfachsten Italienisch erklärte – nur damit wir ihn verstehen konnten – in Brescia ist es egal, wo man mit einer Grabung beginnt, in fünf Meter Tiefe stößt man immer auf Denkmäler und Schätze aus lang vergangenen Zeiten.

Am Ende der Straße findet man das Stadtmuseum. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich ein so imposantes Museum der Stadtgeschichte irgendwo gesehen hätte. Es nimmt zwei Komplexe der alten Klöster ein,  eines davon, Kloster San Salvatore, stammt noch aus den Zeiten der Langobarden. Es wurde im achten Jahrhundert gegründet und die Kirche aus dieser Zeit blieb auch erhalten – es ist ein Juwel der frühromanischen Architektur mit hohen Bögen und Fresken (die sind natürlich jünger, im achten Jahrhundert kannte man die Kunst der Wandmalerei noch nicht). Bögen, die von Gotik noch keine Ahnung haben konnten, trotzdem spannen sie sich in mit Gotik vergleichbare Höhe. Das zweite Kloster der Heiligen Julia ist um einiges jünger. Aber wie ich schon sagte, egal wo man in Brescia mit den Ausgrabungen beginnt, überall trifft man auf Erinnerungen auf alte Zeiten. Also, als man unter dem Boden des Klosterns zu graben begann, traf man auf Häuser aus römischen Zeiten mit herrlichen Bodenmosaiken. Dieses „Haus des Dionysos“ nimmt jetzt einen Flügel des Museums ein und es ist dort streng verboten zu fotografieren. Die Kirche des Klosters der heiligen Julia ist ein wildes Gemisch aller möglichen Baustile, jede Zeit baute etwas dazu, das Ergebnis ist fast berührend. In Brescia wird man einfach durch die ganze Geschichte beginnend in der vorrömischen  bis zur modernen Zeit geführt. Das größte Juwel im Museum ist natürlich die Bronzestatue der beflügelten Siegesgöttin Viktoria, nach der sogar die Zentralstation der U-Bahn benannt worden ist. (Und auch der Platz mit einem unterirdischen Parkhaus, das ich bei meiner Anreise  in die Stadt vergeblich gesucht habe).

Nachher fanden wir eine herrliche Trattoria namens Mezzaria, wo wir sehr gut gegessen haben – der Magen war nach zwei Tagen des Fastens schon wieder bereit, Nahrung aufzunehmend und gab es mir durch einen Anfall des Heißhungers bekannt, der mich gerade Mitte in der Stadt erwischt hat. Nach dem Essen gingen wir in die Festung von Brescia. Es ist ein monumentales Gebäude auf einem der ersten Alpenhügel und es wurde im Jahr 1849 berühmt, als Brescia 10 Tage den österreichischen Truppen Widerstand leistete. In den Straßenkämpfen starb auch der österreichische General Nugent, bis mit den Aufständischen der in Tschechien zu Unrecht vergessene Landsmann Marschall Radetzky Ordnung gemacht hat. Für diesen Widerstand verdiente sich Brescia den Beinahmen „Die italienische Löwin“.

Das Gebäude der Festung ist riesig, es hat mehrere Stockwerke, eine ganze Reihe Verteidigungssysteme und Zugbrücken – nur das Museum fanden wir beim besten Willen nicht. Möglicherweise genau so vergeblich suchten es alle die Schulausflüge, von denen die Festung wieder einmal voll war. Nein, Brescia ist nichts für Menschen, die Ruhe und Stille suchen. Sonst war es aber eine sehr liebe Überraschung. So eine, dass wir ganz vergessen haben, das Hütchen für unsere Enkelin zu kaufen.

Wir erinnerten uns daran unterwegs nach Lovere. Natürlich brach im Auto Panik aus und es blieb mir nichts anderes übrig, als noch spät abends in ein Einkaufzentrum im Nachbartort zu fahren und dort einzuparken (was das Schwierigste war) und dann das Hütchen zu suchen. Ich habe versucht, meine Frau zu überzeugen, dass wir in einem Ort, der übersetzt „Fuchsküste“ heißt ( im Original „Costa volpino“) wahrscheinlich kein Hütchen für Kinder finden würden, da hier nur die Füchse „Gute Nacht“ sagen. Ohne Erfolg. Hoffnung stirbt halt zuletzt. Costa volpino bot aber mehr an, als ich erwarten konnte.  Wir suchten das ganze Einkaufzentrum durch, wir fanden ein Geschäft mit Kindersachen, mit sehr lieben Verkäuferinnen und großer Auswahl an Kinder- und Babysachen. Natürlich, das einzige, was sie nicht gehabt haben, war „Capellino“.

Dadurch mutierte unsere Reise nach Norditalien, egal wie erfolgreich sie aus der Sicht eines Historikers und Touristen war, zum absoluten Desaster. Die Hauptaufgabe wurde nicht erfüllt.

Ich werde den Leser nicht mehr auf die Folter spannen, das happy end darf ich ihm nicht verheimlichen. Capellino haben wir drei Wochen später in Paris im Kaufhaus Galerie Laffayette gekauft. Ich weiß nicht, wie weit meine Drohung, das Kaufhaus nicht zu verlassen, bevor das Hütchen nicht gekauft ist, dazu beigetragen hat, meine Frau erwies aber eine erstaunliche Trägheit. Sie beschäftigte zwei Verkäuferinnen mehr als halbe Stunde. Sie brachten uns einige Stücke aus dem Lager, da die richtige Größe nicht in den Regalen ausgestellt war. Dann aber kam der große Moment, wir hielten das Hütchen in der Hand und konnten es abholen.

Es kostete lediglich zehn Euro – so billig haben wir ein Gefühl eines absoluten Glücks seit langem nicht gekauft!